Smartphones sind auch deswegen in, weil sie dem Anwender einen größeren Nutzen versprechen als nur unterwegs telefonieren. Es gibt jede Menge kostenlose oder vergleichsweise günstige Applikationen für geschäftliche oder private Zwecke. Always on oder always connected bedeutet aber auch bessere medizinische Versorgung, zumindest in der Theorie. Denn noch steht erst in Umrissen fest, was Patienten mit ihren mobilen Geräten für ihre Gesundheit tun können.
Klar ist bisher vor allem, dass sich die Nutzerzahlen für mobile Applikationen, Smartphones und Tablets wie Apples iPad oder Samsungs Galaxy Tab weiter stark nach oben entwickeln werden. Die Analysten von Gartner gehen jedenfalls davon aus, dass sich schon Ende 2010 1,2 Milliarden Menschen eines dieser Geräte besorgt haben, die die Vorteile von mobiler Anwendung und Internet miteinander verknüpfen.
Darauf richten sich nicht nur die Erwartungen von Zeitungs- und Buchverlagen, die neue Absatzmärkte wittern, sondern auch fast alle klassischen Handelsunternehmen und moderne Retailer wie Amazon erhoffen sich mehr Geschäft durch mobilen Commerce.
Das Marktforschungsunternehmen "research2guidance" hat sich näher mit dem Markt für mobile Applikationen und verwandte Anwendungsbereiche beim Gesundheitswesen befasst. Allein mit der generellen Verbreitung von Smartphones in Europa, Asien und den USA ist davon auszugehen, dass sich immer mehr professionelle Anbieter sowie App-Entwickler auch dem Healthcare-Markt zuwenden werden.
Gegenwärtig gibt es etwa 17.400 Applikationen für mHealth (mobile Health). Ein Teil wird in den größeren App-Stores (Apple und Konkurrenten auf Android- oder Blackberry-Basis) vertrieben, die Mehrheit von 74 Prozent jedoch über Service Provider. Die Marktforscher gehen davon aus, dass die Business-Modelle sich in Richtung Gesundheitsdienste, Sensoren, Werbung und Medikamentenverkauf ausdehnen werden. Dies hängt allerdings davon ab, inwieweit sich Ärzte und Institutionen des Gesundheitswesens auf die neuen Technologien einlassen.
mHealth ist nicht mehr aufzuhalten
Laut Engle Mikalajunaite, Research Analyst bei research2guidance, werden in Zukunft nur noch etwa 14 Prozent des gesamten Markts für mHealth-Applikationen über Software-Downloads erwirtschaftet werden. 66 Prozent des Umsatzes sollen durch verwandte Dienstleistungen und Produkte wie Sensoren für Remote Monitoring erbracht werden.
Viele mHealth-Anwendungen wenden sich mehr an den Krankenhausbetrieb (Management und Fortbildung) oder unterstützen die Ärzte bei der Beobachtung der Patienten. Gerade das Remote Monitoring hat sich schon jetzt bewährt bei der Kontrolle des Blutdrucks, bei Übergewicht oder bei EKGs, egal wo sich der Patient gerade aufhält. Durch Smartphones und Internet können die Daten wesentlich schneller übertragen und bewertet werden.
research2guidance kommt zu der Einschätzung, dass sich jetzt die lange erwartete mobile Revolution im Gesundheitswesen durchsetzen wird. Patienten und Mitarbeiter in den Arztpraxen und Krankenhäusern würden sich immer mehr den Smartphones zuwenden, was auch die medizinische Versorgung mittelfristig verbessern werde.