Aussagekräftige Informationen bereitstellen

Klare und einheitliche Sicht auf alle Daten

08.06.2007 von Andreas Schaffry
Das Informations-Management steckt noch in den Kinderschuhen. Viele Unternehmen nutzen strategisch relevante geschäftliche Informationen wie Kundendaten oder Produkt-Informationen nicht optimal für ihr Geschäft. Häufig schlummern wichtige Informationen in verteilten Daten-Silos, weshalb sich das Top-Management bei strategischen Entscheidungen meist nicht auf Business Intelligence verlässt. Das ermittelte eine aktuelle Untersuchung des BI-Anbieters SAS.
Viele Unternehmen haben noch keine einheitlichen und konsistenten Daten, was sich negativ auf die Daten-Qualität auswirkt.

Der Umfrage zufolge haben Unternehmen noch einen weiten Weg vor sich bis sie ihre Geschäftsinformationen effizient verwalten und auswerten können. Doch genau davon hängt der Geschäftserfolg maßgeblich ab: Blitzschnell wichtige Daten und Informationen zu analysieren und daraus marktrelevantes Wissen zu extrahieren.

Datenqualität sichern

Fast 80 Prozent der Firmen haben bislang noch keine umfassenden Verfahren implementiert, mit denen sich die Datenqualität sichern, Daten unternehmensweit integrieren oder standardisierte Definitionen der Daten schaffen lassen. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, geschäftsrelevante Daten aus dem ganzen Unternehmen vollständig oder teilweise integriert zu haben.

Insgesamt 17 Prozent sagten, Daten, die ihren Funktionsbereich betreffen, seien komplett oder zum Teil integriert. Ebenso viele gaben zu Protokoll, dass sie eine einheitliche Richtlinie für die Definition von Daten haben, die unternehmensweit befolgt wird.

Informationen teilen, nicht horten

Die Untersuchung bemängelt außerdem, dass einzelne Abteilungen wichtige Informationen horten und anderen Bereichen aber nicht zur Verfügung stellen beziehungsweise zugänglich machen. Das ist bei lediglich etwas mehr als einem Viertel der Firmen der Fall. 30 Prozent aggregieren und werten Daten bereichsübergreifend aus und bei einem Fünftel stehen Geschäftsinformationen kurzfristig dort zur Verfügung wo sie gebraucht werden, etwa im Controlling oder auf Management-Ebene.

Für den Geschäftserfolg ist es wichtig, schnell auf wichtige Daten und Informationen zugreifen zu können. Doch daran hapert es noch.

Nur in knapp einem Drittel der Fälle haben Mitarbeiter auch die richtigen Werkzeuge, um rasch an wichtige Geschäftsinformationen zu kommen. Eine einheitliche Software, um auf Daten zuzugreifen, diese zu sammeln und auszuwerten, setzen etwas mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen ein, während gerade einmal ein Fünftel der Befragten erweiterte Analyse-Tools, etwa für Data Mining und Statistiken, nutzen.

Bessere Analysen, mehr Erfolg

Auch an der Verlässlichkeit der mithilfe einer BI-Software analysierten Informationen hapert es. Damit aber findet ein effektives Business Intelligence (BI) praktisch nicht statt. Die Folgen: Nur weniger als 25 Prozent erklären, dass sich das Top-Management in ihren Unternehmen bei strategischen Entscheidungen auf Business Intelligence verlässt.

Dabei gibt es der Untersuchung zufolge einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erfolg eines Unternehmens und dem Grad der Daten-Integration sowie der Verwendung erweiterter Analyse-Methoden wie dem Data Mining.

Die Großen sind bei BI besser

Zudem wachsen mit der Einführung von erprobten Verfahren für das strategische Informations-Management Leistungsfähigkeit und Ertrag der Unternehmen. Hier haben große, international tätige und börsennotierte Unternehmen die Nase vorn. Sie setzen weit stärker effiziente Technologien zur Informationsgewinnung ein als lokal agierende Mitbewerber.

Für die Untersuchung "The State of Information Management in the Organization: Toward an effective BI Strategy" befragte der BI-Anbieter SAS 175 Führungskräfte aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und mehreren Branchen. Insgesamt 46 Prozent der Befragten sind Großkonzerne, 54 Prozent sind dem Segment kleiner und mittlerer Firmen mit weniger als 500 Millionen US-Dollar Umsatz oder weniger als 5.000 Mitarbeitern zuzurechnen.

44 Prozent der befragten Firmen kommen aus Nord-Amerika, 24 Prozent aus dem EMEA-Raum (Europa, Naher Osten und Afrika), 20 Prozent aus dem asiatisch-pazifischen Raum und zehn Prozent aus Latein-Amerika. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten ist nicht international tätig, der Rest in mindestens zwei Ländern.