Der traditionelle Buchhandel in Deutschland hat vergangenes Jahr beim Umsatz erstmals besser abgeschnitten als der Online-Markt. Nach zuletzt steilen Wachstumsraten gingen 2013 im Internet die Erlöse um 0,5 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro zurück. Die stationären Händler erzielten nach langer Durststrecke wieder ein Plus von 0,9 Prozent und kamen auf 4,64 Milliarden Euro.
Insgesamt verzeichnete die Branche mit 9,54 Milliarden Euro Buchumsatz nach zwei rückläufigen Jahren ein minimales Plus von 0,2 Prozent, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag in Frankfurt berichtete. Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis wertete dies als Beleg dafür, dass der digitale Wandel gut gemeistert wurde. Vier von fünf Händlern verkauften inzwischen auch E-Books oder elektronische Lesegeräte (E-Reader). Der klassische Handel sei dank individueller Beratung, gebundenem Preis und Lieferservice einzigartig. In der Vielfalt sei er "Vorbild" für den Einzelhandel.
Im Online-Handel haben nach Ansicht des Verbands dem Marktführer Amazon Negativberichte über die dortigen Arbeitsbedingungen geschadet. Der Buchkäufer sei ein "reflektierter Mensch", der sich den Konsequenzen seines Einkaufs bewusst sei.
Im vergangenen Jahr wurden 21,5 Millionen E-Books verkauft. Das waren 60 Prozent mehr als 2012. Der Umsatzanteil der E-Books am Gesamtmarkt stieg jedoch lediglich von 2,4 auf 3,9 Prozent. Die Angst der Händler vor dem digitalen Buch scheint zu schwinden. Nur noch 40 Prozent rechnen mit weiteren Einbrüchen im klassischen Buchgeschäft, wie aus einer aktuellen Untersuchung des Börsenvereins hervorgeht.
Für 2014 wollte der Verband keine Umsatzprognose abgeben. Für die ersten fünf Monate wird ein leichtes Minus erwartet. Deutschland hat nach den USA den zweitgrößten Buchmarkt der Welt. (dpa/rs)