Um der Online-Konkurrenz zu trotzen, seien hohe Investitionen in die Digitalisierung notwendig - damit aber seien vor allem kleinere Betriebe überfordert, heißt es in einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft im Auftrag der Prüforganisation Dekra. Diese Händler hätten keinen Platz mehr in der künftigen Vertriebswelt der Autohersteller.
Institutschef und Studienautor Willi Diez empfahl den Händlern, ihre Häuser zu "Digital Stores" (Digitalgeschäften) umzurüsten. Damit meint er stationäre Geschäfte, die auch online präsent sein müssten. "Es wird in Zukunft nur beides funktionieren, weil der Kunde beides will: digital und persönlich", sagte Diez bei der Vorstellung der Analyse.
Kunden verlangen Antworten in Echtzeit
Als Beispiel nannte er Chat-Möglichkeiten. Solche Funktionen böten zu wenige Autohändler auf ihrer Webseite an, das müsse sich ändern. Die Kunden wollten nicht erst nach Stunden oder gar nach einem Tag Antworten per E-Mail, sondern sofort, sagte Diez. Dafür sei qualifiziertes Personal nötig: "Wir brauchen bessere Leute, die schnell antworten können."
Zudem sollten Vergütungssysteme umgestellt werden, sagte Diez. Statt dass sich die Bezahlung der Hersteller an die Händler an der Zahl verkaufter Autos orientiert, müssten auch Probefahrten vergütet werden - selbst wenn der Kunde danach im Internet kauft. (dpa/rs)