Unternehmen

Klopapier teurer als E-Mail-Security

25.10.2010 von pte pte
Noch immer geben Unternehmen mehr für Toilettenpapier als für E-Mail-Sicherheit aus.

Wie eine Berechnung des Messaging-Spezialisten Retarus zeigt, verbraucht ein Angestellter jährlich im Schnitt 24 Rollen für 37,50 Euro. Wird die Hälfte des Gesamtbedarfs während der Arbeitszeit verbraucht, entstehen Kosten von 18,75 Euro im Jahr oder 1,50 Euro im Monat. Die Aussage, Managed Services für E-Mail-Sicherheit seien zu kostspielig, lässt Retarus-Sprecher Peter Kopfmann gegenüber pressetext nicht gelten. "Ohne die Archivierung kostet die Dienstleistung pro User nur zwischen einem und maximal 1,30 Euro im Monat."

"Produktivitätsbremse" Spam

Aufklärung und Nachholbedarf sind in vielen Unternehmen angebracht. Denn obwohl über 95 Prozent der E-Mails meist unerwünschte Werbung oder Schadcode enthalten, verzichten noch immer zehn Prozent auf Lösungen zum Schutz vor Spam und Malware. "Vielen Unternehmen ist neben dem Sicherheitsrisiko auch die Wirkung von Werbe-E-Mails auf den Arbeitsalltag nicht bewusst", so Kopfmann. Dem Experten nach wirken unerwünschte E-Mails oft als "Produktivitätsbremse". Investitionen sind angebracht. Denn alle 20 Sekunden findet ein Phishing-Angriff statt.

Laut dem E-Mail-Sicherheitsanbieter eleven zählen Online-Bezahldienste und Nutzerkonten sozialer Netzwerke zu den beliebtesten Zielen von Phishern. "96,1 Prozent der von eleven identifizierten Phishing-E-Mails hatten das Thema PayPal", so eleven-Sprecher Sascha Krieger auf Nachfrage von pressetext. Die Betreffzeilen der Gauner-E-Mails ähneln sich oft. Nutzer werden zur Aktualisierung ihres Nutzerprofils aufgerufen. So werden PayPal-Passwörter und Kreditkarten-Informationen ausspioniert.

Keine Abhilfe durch selbstgebaute Lösungen

Vor allem Unternehmen sind auf professionelle Lösungen angewiesen. Laut Retarus erreichen ein Großunternehmen mit etwa 2500 Mail-Accounts täglich im Schnitt rund 70.000 Spam-E-Mails. "Statt also von Anfang an zu verhindern, dass irrelevante Nachrichten überhaupt auf die Kommunikations-Infrastruktur gelangen, versuchen Unternehmen sich mit selbstgebauten Tools oder einfachen E-Mail-Regeln zu behelfen", unterstreicht Kopfmann. Dadurch werde jedoch die IT-Architektur der Unternehmen unnötig belastet und eventuell gefährdet. (pte)