Mit seinen bereits erworbenen Haldex-Aktien und den Zusagen der übrigen Aktionäre zum Übernahmeangebot kommt Knorr-Bremse auf eine Annahmequote von 86,1 Prozent, wie das Münchner Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen, der Haldex ebenfalls übernehmen wollte, hatte sich vor wenigen Tagen geschlagen gegeben und angekündigt, seine Haldex-Aktien den Münchnern anzudienen.
Die Frist für die Übernahmeofferte verlängerte Knorr-Bremse nun bis zum 28. Februar - auch weil die Kartellbehörden den Deal noch prüfen müssen. Ob und unter welchen Bedingungen die Übernahme gelingt, hängt nun vor allem von den Wettbewerbshütern in der EU und den USA ab. Die Voranmeldung der Übernahme bei der EU ist bereits erfolgt, zudem hat Knorr-Bremse eine Anmeldung in den Vereinigten Staaten eingereicht. Sollten die Behörden den Deal bis 3. März freigeben, dürfte die Übernahme um den 10. März herum vollzogen werden, schätzen die Münchner.
Knorr-Bremse bietet 125 schwedische Kronen je Haldex-Papier. Insgesamt wird das Unternehmen damit mit 5,5 Milliarden schwedischen Kronen (563,5 Mio Euro) bewertet. Mit dem Gebot hatte Knorr-Bremse seinen Rivalen ZF Friedrichshafen aus dem Bieterrennen geworfen.
Begehrt ist Haldex vor allem wegen seiner Technologie für Lkw-Druckluftbremsen. ZF hat solche bislang nicht im Angebot und wollte mit der Übernahme die Produktpalette abrunden. Zwischen Haldex und Knorr-Bremse gibt es hingegen Überschneidungen. Der Konzern von Gründer und Eigentümer Heinz Hermann Thiele hat für etwaige Kartellauflagen aber bereits die Bereitschaft angedeutet, Unternehmensteile zu verkaufen. (dpa/rs)