Apple hat ein großartiges Händchen, wenn es um Hardware und Geräte-Design geht. Auch das neue iPhone 5 ist einfach schick und liegt enorm gut in der Hand. Allerdings scheint Apple in einem anderen Bereich den Anschluss zu verlieren: Beim Design guter Software.
Beim iPhone 4S etwa wurde der Sprachassistent Siri eingeführt - eine Software, die vor allem hierzulande nur einen Bruchteil ihrer eigentlichen Funktionen wirklich beherrschte. Mit dem iPhone 5 und iOS 6 nun scheint die Karten-Applikation Maps ein noch größeres Debakel für Apple darzustellen. Mit Maps will sich Apple von Google lösen, allerdings ist dieser Versuch so schief gegangen, dass sich Apple-CEO Tim Cook öffentlich dafür entschuldigen musste.
Apple Maps: Funktionen überzeugen, Kartendaten teils falsch interpretiert
Dabei ist Apple Maps an sich nicht schlecht. In unserem Test des iPhone 5 kann die App durchaus überzeugen, auch der 3D-Modus oder die Navigation ist eigentlich nicht übel. Allerdings helfen die besten Funktionen nicht, wenn Apple Kartendaten falsch interpretiert oder Informationen nicht richtig darstellt.
Eine weitere Baustelle für Apple ist iTunes. Auch wenn immer mehr Funktionen direkt über die iCloud möglich sind, so ist die Desktop-Software dennoch noch fast immer unverzichtbar - etwa wenn man direkt mit Apps interagieren möchte. Allerdings dürfte iTunes - zumindest auf Windows-Systemen - mit zu den langsamsten und ressourcenhungrigsten Programmen gehören.
Seiten im Store bauen sich nur langsam auf und das Design wurde seit der Einführung 2001 kaum verändert. Dabei bringt iTunes auch einige clevere Funktionen mit - etwa, dass Hörbücher oder Podcasts von der zufälligen Musikwiedergabe ausgeschlossen sind.
Perfektionistischen Ansatz nicht auf Hardware beschränken
Für die nächste Version des iPhones und OS würden wir uns wünschen, dass Apple sein Wissen und seinen perfektionistischen Ansatz rund ums Design nicht mehr nur auf die Hardware beschränkt, sondern sich auch die Software vornimmt. Siri ist nach dem Update auf iOS 6 zumindest deutlich besser zu gebrauchen - und die Hoffnung auf ein schnelles, schlankes und modernes iTunes haben wir noch nicht aufgegeben. Denn Apps wie Passbook zeigen, dass Apple durchaus fähige Leute beschäftigt.
Was meinen Sie dazu? Sollte Apple stärker in Software-Design investieren oder sind Sie mit den Produkten zufrieden?