Gesundheit kostet. Deshalb bemühen sich fast alle Organisationen des Gesundheitswesens um eine Bändigung der laufenden Ausgaben, auch bei der IT. Die Krankenkasse DAK hat sich angesichts dieser Situation für eine Kooperation mit IBM und dem Service-Spezialisten Bitmarck entschieden, um mit einem neuen Online-Auftritt die Gesundheit ihrer Mitglieder zu verbessern und so die Kosten für sich und für das Gesundheitswesen insgesamt zu senken.
Mit der Privatisierung vieler Krankenhäuser durch die großen Ketten wie Asklepios oder Fresenius ist ein enormer Druck auf das Gesundheitswesen entstanden. Profitabilität ist zu einem Wert an sich geworden. Die gesetzlich verordnete Orientierung der in öffentlicher Hand verbliebenen medizinischen Institutionen auf dieses Ziel hin war da nur konsequent. Heute gilt für alle: Rationalisieren und Ausgaben einsparen, wo es nur geht, um Umsatz und Gewinn immer weiter heraufzuschrauben.
Geschäftsgrundlage permanent überprüfen
Das marktwirtschaftliche Prinzip "Gesundheit als Geschäft" – und nicht mehr primär als Dienst an der Gesellschaft – bedeutet für die Krankenkassen konkret, ihre eigene Geschäftsgrundlage permanent zu überprüfen. In einer Pressemitteilung von IBM und DAK heißt es, dass der überarbeitete Internet-Auftritt die Möglichkeiten der Online-Welt nutze, um "die Stärken der DAK-Gesundheit auch im Netz zu zeigen". Dazu zähle insbesondere der Einsatz von Social-Media-Instrumenten und die "regionenspezifische Ausrichtung vieler Online-Angebote und Aktivitäten".
Neben diesen Faktoren sind optimierte Suchfunktionen und eine größere Übersichtlichkeit des Web-Interface eingeführt worden. Laut IBM sind Experten-Blogs, regionale Online-Communities, Kur- und Pflegeberatungstools weitere Bestandteile der neuen digitalen Strategie.
DAK, IBM und Bitmarck kümmerten sich gemeinsam um die allgemeine Strategie im Web sowie um Konzept, Design und Umsetzung. Der letztere Part wurde vor allem von den Experten des Dienstleisters Bitmarck übernommen. Wie IBM als zentrale Instanz des Projekts berichtet, mussten hierfür "Aufbau, Struktur, Inhalte und Funktionen definiert und Prozesse neu gestaltet" werden. Außerdem wurden eine angepasste IT-Architektur, technische Spezifikationen und eine "belastbare Governance-Struktur" erarbeitet.
Anpassung an verschiedene Smartphones und Tablets
IBM beschreibt das wesentliche Tool des Projekts wie folgt: "Für die Lösung wurde der innovative Ansatz des Responsive Designs gewählt, mit dem sich die Website für verschiedene Ausgabegeräte wie Smartphones, Tablets, und Desktops automatisch optimal anpasst. Dies ist vor allem für Zielgruppen mit hohen Ansprüchen an die Mobilität entscheidend."
Die neu gestaltete Webseite soll erst der Anfang einer umfangreicheren IT-Modernisierung sein. In den nächsten Monaten werden weitere Services und Beratungsleistungen digitalisiert. Statt bei einem Anruf in einer Endlostelefonschleife zu landen, darf man dann mit "virtuellen" Auskunftspartnern in einen Dialog treten. Schon jetzt könnten die Kunden laut DAK "neben E-Mail oder Telefon auch werktags per Chat in Echtzeit die Kundenberatung nutzen".