Vom Controlling über die Beschaffung und die Buchhaltung bis in den Vorstand haben alle Düsseldorfer E.ON-Mitarbeiter ihr Büro in der neuen Konzernzentrale. Nur die IT sitzt in einem umgebauten Wohnhaus – die Düsseldorfer Sektion der IT-Tochter E.ON IS und der CIO-Bereich mit Konzern-CIO Torsten Ecke.
Regional-CIOs geben Go für One-IT
Wer meint, dass dies eine Abwertung bedeutet, täuscht sich. Denn ab 2006 übernimmt die IT-Tochter die Verantwortung für sämtliche konzernweit eingesetzte IT-Dienstleistungen – die „Shareable Services“. Wichtiger Schritt in diese Richtung war die Zustimmung der regionalen IT-Chefs: Im Juli 2005 haben sich die CIOs der Märkte vom Nord-Pool, über den britischen, den US-Markt bis hin zum kontinentaleuropäischen Markt dafür ausgesprochen, das neue, aus dem Projekt One-IT abgeleitete Konzept mitzutragen. One-IT legt Systeme, Architekturen und Organisationsmodelle fest und überprüft sie unter den Aspekten Kosten und zu erwartende Ersparnisse.
IT ab sofort zweigeteilt
Die IT ist ab sofort zweigeteilt unterwegs: als konzerneinheitliche Shareable Services und als eher dezentral organisierter Applikationsbetrieb. Der Rechenzentrums-, Netzwerkbetrieb und -dienstleistungen, User Helpdesk, Softwareverteilung sowie das „Managed Printing“, ein integriertes Druck-Service-Konzept, sind als Shareable Services nun konzernweit Sache von E.ON IS. „Die Market Units geben ihre Infrastruktur-Services kurzfristig an E.ON IS ab“, so Ecke. „Bei den Applikationen war aber klar: Hier lassen wir euch in Ruhe.“
Diese Struktur schafft Raum für Outsourcing. Bis 2010 sei vorstellbar, so CIO Ecke, dass E.ON 30 bis 50 Prozent der IT-Leistungen herausgibt – jedoch nur Shareable Services, „vielleicht im Bereich neuer Dienstleistungen wie IP-Telefonie, Managed Printing oder Storage on Demand“.