Stärker als bisher sollen Nachahmerpräparate eingesetzt werden; zugleich sind die Pharma-Unternehmen gezwungen, neue Medikamente in immer kürzerer Zeit auf den Markt zu bringen. Die Herausgeber von "Strategien für das Pharma-Management" haben sich vorgenommen, der oft beklagten Überreglementierung im Gesundheitswesen eigene Ansätze entgegenzustellen. Ihre Leitfragen dabei lauten: Welche Vorgaben sollte die Politik machen? Wer hat die besseren Karten - Nischenspieler oder Generalisten? Wie kann die IT helfen, neue Wirkstoffe schneller als bisher auf den Markt zu bringen? Von Friedrich von Bohlen, Chef des auf Wirkstofffindung spezialisierten Biotechnologie-Unternehmens Lion Bioscience, über Ralf Däninghaus, Erfinder des Versandhandels von Arzneimitteln und Chef der holländischen Firma Doc Morris, bis zu Mitherausgeber Andreas Fibig, Chef des Erlangener Pharma-Unternehmens Pharmacia: Die Autoren beschreiben eine Branche, die mehr als andere mit Umsatzrückgängen und schrumpfenden Gewinnen zu kämpfen hat. Vor diesem Hintergrund gewinnen IT-Schlagworte wie Supply Chain Management (SCM) in der Pharma-Industrie an Bedeutung. Doch wie hilft SCM einem Unternehmen, global zu planen und zu kooperieren? In den insgesamt 15 Texten des Buchs stecken eine Menge Tipps zu dieser und vielen anderen Fragen. Unklar bleiben muss, welcher Weg letztlich erfolgreich sein wird. Hier sind die Leser gefordert, sich auf Basis der Beiträge ein eigenes Bild zu machen. Die bieten dafür in jedem Fall eine fundierte Übersicht: von strategischen IT-Instrumenten über intelligente Wertschöpfungsketten bis hin zu Geschäftsmodellen mit dem Potenzial, neue Marktchancen zu eröffnen.
Robert Breuer, Werner Becker, Andreas Fibig (Hrsg.)
Strategien für das Pharma-Management
Gabler Verlag, Wiesbaden 2003, 266 Seiten; 42,90 Euro