Die Zeit der gelockerten Ausgabendisziplin am Ende der 90er Jahre kommt nicht wieder. Spekulative Investitionen in IT leistet sich heute kein Unternehmen mehr. Statt dessen verstärkt sich der Trend, die IT nach der Unternehmensstrategie auszurichten. Damit geht auch eine strengere Kontrolle der Ausgaben einher.
Um Kosten zu reduzieren, gibt es keine Lösung von der Stange, da jedes Unternehmen für sich die notwendigen Schritte evaluieren muss. Dabei sind die Ziele heute leichter zu erreichen, weil die IT entscheidend zur Wertschöpfung beiträgt. Allerdings sollten die entsprechenden Maßnahmen nicht alle auf einmal durchgesetzt werden, da entsprechende Projekte mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt sind. Die verschiedenen Ansätze, die Kosten zu senken, sollten jedoch Teil einer Gesamtstrategie sein.
Vier Bereiche eignen sich nach Ansicht der Analysten von Butler besonders für Projekte zur Kostensenkung. Dazu gehören die Konsolidierung der Infrastruktur und der Anwendungen, das Infrastruktur-Management und das Auslagern von Dienstleistungen.
Die Konsolidierung der Infrastruktur sollte nicht auf die Reduzierung der Server beschränkt werden. Statt dessen sind auch die Möglichkeiten zur Zentralisierung und Datenintegration zu berücksichtigen. Bei derartigen Vorhaben sollten Unternehmen Linux berücksichtigen, um hier Erfahrungen zu sammeln, die in Zukunft noch mehr als heute benötigt werden.
Anwendungen müssen unter drei Aspekten überprüft werden: Die Zahl der verwendeten Programme ist zu reduzieren. Eingesetzte Programme sollten auch an anderer Stelle zum Zuge kommen und sie sollten erneuert werden. Die Total Cost of Ownership kann durch die Verringerung von Hard- und Software-Plattformen deutlich reduziert werden.
Beim Infrastruktur-Management steht die Verlässlichkeit der IT im Vordergrund. Investitionen, die helfen Ausfallzeiten zu verringern, zahlen sich unmittelbar aus und sollten in jedem Fall erwogen werden.
Da Auslagern von Dienstleistungen bietet häufig bereits per se Möglichkeiten zu Kostensenkung. Doch Unternehmen "müssen sich bei jedem Outsourcing-Projekt anstrengen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen", schreiben die Analysten von Butler.
Die Butler Group sieht mit IBM, Dell, Hewlett-Packard, Oracle, Microsoft, SAP, and Sun sieben Aspiranten, die zunehmend von großen Unternehmen bei ihren Projekten zu Rate gezogen werden. IBM ist dabei durch seine Reorganisation der Software-Sparte, orientiert an den Bedürfnissen verschiedener Industriezweige, für die Anforderungen am besten gerüstet.