Eine satte Mehrheit von 85 Prozent der Unternehmen weiß von mindestens einem Fall in den vergangenen zwölf Monaten zu berichten. Meist geht es um Datendiebstahl für Dritte, Untreue, Selbstbereicherung oder rechtswidrige Absprachen mit der Konkurrenz.
40 Prozent der Studienteilnehmer sagten sogar, es handele sich dabei nicht um wenige Einzelfälle. Die Befragten gehen davon aus, dass gezielt die Mitarbeiter von organisierten Kriminellen angesprochen und ausgebildet werden, die Verarbeitung und Schutz von Kundendaten verantworten.
Die Schadenssumme wird im Schnitt auf rund 630.000 Euro pro Fall beziffert. In einem besonders schlimmen Fall lag sie bei umgerechnet 4,3 Millionen Euro.
Kriminelle auf der Überholspur
Drei Viertel der Unternehmen ist sich bewusst, dass die Verbrecher immer raffinierter vorgehen. 65 Prozent erwarten denn auch eine Zunahme solcher Fälle. Dass sie die Augen vor dem Problem verschlössen, kann man den Befragten nicht vorwerfen: 73 Prozent schätzen die Fähigkeit der Branche, diese Schwierigkeiten in den Griff zu kriegen, als "gering" bis "einigermaßen" ein.
Woran liegt's? Die Banken schieben die Schuld zunächst einmal auf die Kriminellen, die sich immer stärker organisieren. Als weitere Ursache gelten die besseren Zugriffsmöglichkeiten der Angestellten auf die Datenverarbeitung. Nicht zuletzt fassen sich die Studienteilnehmer an die eigene Nase: Schlechtes Personal-Management trage ebenfalls zu dem Problem bei.
Außerdem denken die Befragten, dass Datenschutzregelungen und Branchenstandards in diesem Punkt das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich sollten.
Die Studie von Actimize muss als explorative Untersuchung gelten, denn es haben nur 40 Banken daran teilgenommen. Nichtsdestoweniger sind die erstaunlich offenen Antworten der Befragten von hohem Wert.