Glaubt man dem Beratungshaus Forrester, braut sich ein Sturm hinter dem Horizont der Managed Services auf. Technischer Wandel und die schwierige Wirtschaftslage begünstigen, dass das Interesse an Managed Services steigt.
Immer mehr Firmen investieren in neue Technologien wie Telepresence, Web-Konferenzen und Ethernet-Dienste. Und müssen häufig sie mit ansehen, wie schnell diese Investitionen veralten. Das verschmerzen Unternehmen leichter, wenn ein Dienstleister mit der Technik betraut ist. Auch die angespannte Wirtschaftlage spielt Dienstleistern Aufträge zu. Sie sind der Weg des geringeren Widerstandes: Das Unternehmen muss kein Kapital investieren und profitiert von einer flexibleren IT-Infrastruktur.
Was Managed Services eigentlich bedeutet
Managed Services ist ein sehr breit gefasster Begriff, der ausgelagerte Dienstleistungen in vier Bereichen umfasst: Netzwerke, IT-Infrastruktur, Applikationen sowie Sicherheit. Wer Managed Services in Anspruch nimmt, verlagert bestimmte Aufgabenfelder im IT-Management an Dienstleister. Forrester geht davon aus, dass in den kommenden 24 bis 30 Monaten deutlich mehr Unternehmen "ja!" zu Managed Services sagen werden.
Beweggründe dafür gibt es viele: Etwa weil Unternehmen die Aufgaben nicht selbst übernehmen möchten, weil sie es nicht können oder weil sie glauben, dass der Dienstleister es besser kann als sie. Die Untersuchungen von Forrester ergaben, dass Firmen ihren Dienstleister mit Sorgfalt aussuchen. Am häufigsten fällt die Entscheidung für IBM, Accenture, AT&T, Atos Origin und Tata.
Vor allem im Sicherheitsbereich befinden sich Managed Services auf dem Vormarsch. Das Firwall-Management haben bereits 32 Prozent der Unternehmen an Dienstleister übergeben, weitere zwölf Prozent werden es in den kommenden zwölf Monaten auslagern. Das Filtern elektronischer Post übernehmen bei 38 Prozent der großen Unternehmen bereits Dienstleister. 15 weitere Prozent wollen im nächsten Jahr auslagern. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen sind es derzeit 37 Prozent, in den kommenden zwölf Monaten folgen weitere 14 Prozent.
Unified Communications weniger gefragt
Weniger gefragt sind Managed Services im Bereich Unified Communications. Hier lagern bei großen Unternehmen derzeit zwölf Prozent aus, bei kleinen und mittleren Firmen zehn Prozent. Sehr interessiert am Thema sind weitere sieben beziehungsweise elf Prozent.
Starkes Interesse an Voice Over IP
Besonders stark ist das Interesse bei Voice Over IP. Während sich die derzeitige Nutzung zwischen elf und 19 Prozent bewegt, signalisieren zahlreiche Firmen starkes Interesse an Managed Services in diesem Bereich: Zwischen 25 und 37 Prozent denken darüber nach, zukünftig einen Dienstleister zu beauftragen.
Die Berater sehen in den kommenden zwei bis fünf Jahren vor allem großes Potenzial in hybriden Dienstleistungsangeboten, bei denen Firmen mehrere Dienste in Anspruch nehmen. Profitieren vom Managed-Services-Schub werden beispielsweise Cloud Computing-Anbieter. Zudem werden Dienstleister in Zukunft verstärkt daran arbeiten, das Zusammenspiel von Managed Services und Non-Managed Services aufeinander abzustimmen.
Die Daten dieses Artikels beziehen sich auf zwei Studien des Beratungshauses Forrester: "Enterprise And SMB Networks And Telecommunications Survey, North America and Europe, Q1 2008" und "Enterprise IT Services Surve, North America And Europe, Q2 2008".