"Die allseitige Ausschließeritis ist seit Jahren die Lebensversicherung von CDU und CSU, weil so kaum Regierungen gegen sie gebildet werden können", sagte er dem Nachrichtenportal t-online. "Damit ist jetzt mal Schluss." Er kämpfe zwar für Rot-Grün. Mit Blick auf Thüringen, Berlin und Bremen fügte er hinzu: "Aber warum sollten wir eine Koalition pauschal ausschließen, die es in drei Bundesländern schon gibt?" Dort sei "weder der Kommunismus ausgebrochen noch sind die Supermarktregale leer gefegt."
Die Union attackiert SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz immer wieder, weil er von der Linken zwar ein klares Bekenntnis zur Nato fordert, was diese ablehnt, eine Koalition mit ihr aber nicht ausschließt. Daran hindert ihn auch ein SPD-Parteitagsbeschluss von 2013. Ferner weist die Union immer wieder darauf hin, dass der eher konservative Sozialdemokrat Scholz eingerahmt wird von Vertretern des eher linken Flügels wie Parteichefin Saskia Esken und Vize Kühnert.
Kühnert schloss aus, im Falle eines Wahlsiegs ein Ministeramt zu übernehmen. "Nein. Und damit implodiert schon wieder eine Wahlkampfblase der CDU/CSU", sagte er. Auch im Parlament strebt der Berliner Bundestagskandidat nach eigenen Worten keine Ämter an. "Manche können sich das vielleicht nicht vorstellen, aber ich empfinde ein Bundestagsmandat als eine wirklich große Aufgabe, die keiner weiteren Posten bedarf." (dpa/rs)