Mitarbeiter, die ihren Arbeitgeber wechseln wollen, lassen sich durchaus von einem verbesserten Gegenangebot umstimmen. Knapp ein Drittel der Gegenangebote bewegt wechselwillige Mitarbeiter dazu, ihre Kündigung zurückzunehmen. Das zeigt eine aktuelle Studie, für die der Personaldienstleister Robert Half rund 1900 Personalmanager weltweit befragt hat. Mittlerweile nutzen Unternehmen dieses Instrument auch verstärkt zur Personalbindung.
Beim Umgang mit Gegenangeboten unterscheiden sich aber kleine und mittlere Unternehmen deutlich von Großunternehmen. Das liegt wohl daran, dass Konzerne mehr Geld zur Verfügung haben und traditionell höhere Gehälter zahlen.
So haben 40 Prozent der Personalverantwortlichen von kleineren und mittleren Unternehmen vor allem Bedenken, höhere Angebote würden ihre Gehaltsstruktur in Schieflage bringen. Diese Sorge teilen laut Studie nur 18 Prozent der befragten Personalmanager aus Großunternehmen.
Entsprechend halten die Personaler großer Unternehmen höhere Angebote durchaus für eine geeignete Antwort: Ein Drittel von ihnen haben keinerlei Bedenken, dem Wechselwilligen ein neues Angebot vorzulegen. Und nur 15 Prozent sind skeptisch, ob mehr Geld überhaupt die Bedenken eines scheidungswilligen Mitarbeiters zerstreuen kann.
Wer weniger Geld auf der Kante hat, glaubt da wohl lieber, dass mehr Geld überhaupt nicht die richtige Antwort auf den angestrebten Arbeitsplatzwechsel ist: Rund 40 Prozent der Personalmanager aus kleineren Unternehmen äußerten Zweifel, ob mit einem Gegenangebot die Bedenken des Mitarbeiters ausreichend adressiert werden.
Mehr Gehalt im Kampf um die Talente
Der Kampf um die Talente zeigt sich laut Studie auch zunehmend auf den Gehaltszetteln: So wurden die Teilnehmer befragt, ob in den vergangenen sechs Monaten die Tendenz zugenommen habe, Gegenangebote als Instrument einsetzen. Jeder fünfte Personalmanager stimmte dieser Frage zu.