Demnach umfasst die strategische Planung von CIOs bei weit über der Hälfte der Teilnehmer einen Zeitraum von maximal zwei Jahren. 39 Prozent haben einen Planungszeitraum von zwei bis fünf Jahren. Nur sieben Prozent richten ihre IT auf einen noch längeren Zeitrahmen aus.
Bei einer CIO-Umfrage zum gleichen Thema vor zwei Jahren hatte eine ähnlich hohe Zahl von Teilnehmern (56 Prozent) ebenfalls angegeben, die strategische IT-Planung auf maximal zwei Jahre anzulegen. Allerdings hatten seinerzeit nur 29 Prozent auf eine mittelfristige und beachtliche 16 Prozent auf eine langfristige IT-Strategie gesetzt.
Die immer noch vorherrschende kurzfristige Betrachtungsweise der Rolle der IT im Unternehmen könnte sich für die CIOs als allzu kurzsichtig herausstellen. Einige Studien aus jüngster Zeit gehen davon aus, dass die IT ihren Beitrag zum Geschäftserfolg leisten muss – oder sie wird zur reinen Serviceabteilung degradiert.
Einbindung des Firmen-Managements
Eine strategisch ausgerichtete IT kann allerdings ohne die Einbindung des Firmen-Managements nicht erfolgreich sein. Das ist zumindest das Ergebnis des jüngsten Grid-Indexes des Software-Anbieters Oracle.
Demnach können sich bisher erst knapp ein Drittel der 1.466 Befragten bei der Entwicklung ihrer IT-Strategie auf Vorgaben seitens der Geschäftsführung stützen. Zum Schaden für die IT und das gesamte Unternehmen.
Denn bei der überwiegenden Mehrheit der Firmenverantwortlichen wird die IT nur dann wahrgenommen, wenn ein IT-relevantes Ereignis, also etwa ein Systemausfall negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung hat.
Andererseits führt die kontinuierliche Einbindung des Managements dazu, dass dieses den Wert einer soliden IT-Infrastruktur zu schätzen weiß und die Abteilung nicht zum Ziel seiner Sparmaßnahmen macht.
CIOs als Hüter der Technologie
Das Beratungsunternehmen Butler Group hat dagegen auch auf Seiten der CIOs deutliche Defizite ausgemacht. Einem aktuellen Report zufolge investiert eine Firma durchschnittlich vier Prozent ihrer Einnahmen in die IT.
Die IT-Verantwortlichen legen dieses Geld jedoch längst nicht immer gut an. Nur acht Prozent ihres Etats geben sie für solche Projekte aus, die ihrem Unternehmen Mehrwert bringen.
Einen Grund sehen die Analysten der Butler Group darin, dass CIOs einen unverhältnismäßig großen Teil ihrer Arbeitszeit mit der Erfassung, Abrechnung und Kontrolle von Kosten verbringen. Diese Zeit sollten sie besser in eine zukunftsorientierte IT-Strategie investieren.
Dazu müsste sich das IT-Management aber von der angestammten Rolle als Hüter der Technologie verabschieden. Es müsste sich künftig mehr auf Investitionsplanung, Budgetierung, Governance, Servicequalität und Risiko-Management konzentrieren. Diese Ziele sind jedoch nicht kurzfristig, sondern nur mittelfristig zu erreichen.
Die CIO-Online-Umfrage zur strategischen IT-Planung hatte 384 Teilnehmer und eine Laufzeit von acht Wochen.