Die meisten Spam-Mails wurden zwischen Januar und März 2006 versendet. Spitzenreiter der zwölf aktivsten Nationen sind weiterhin die USA mit einem Anteil von 23,1 Prozent – dicht gefolgt von China (21,9 Prozent) und Südkorea (9,8 Prozent). Während der Anteil von Nordamerika am weltweiten Spam-Aufkommen aufgrund der strengeren Gesetzgebung jedoch kontinuierlich abnimmt, beobachten die Experten der Sophoslabs in Europa zunehmende Aktivitäten, was den Versand unerwünschter E-Mails angeht.
Spam-Versand aus Europa steigt
Deutschland gewann im ersten Quartal 2006 – verglichen mit dem Schluss-Quartal 2005 – mehr als einen Prozentpunkt hinzu und war zwischen Januar und März 2006 für drei Prozent aller Spam-Mails verantwortlich. Ebenso stieg Anzahl Spam-Nachrichten, die aus Polen verbreitet wurden von zwei Prozent auf 3,8 Prozent. Für Spanien wurde ein Anstieg von 2,5 Prozent auf 3,3 Prozent registriert. Auch Großbritannien schaffte im ersten Quartal 2006 mit einem Anteil von 1,9 Prozent den Wiedereinstieg unter die zwölf Spam-freudigsten Staaten.
Zugleich infizieren der Analyse zufolge immer mehr international agierende Spammer die Rechner ahnungsloser User gezielt mit Schadprogrammen und missbrauchen diese per Fernzugriff per (Remote) für den Massen-Versand von Spam-Nachrichten.
Im Vergleich der einzelnen Kontinente liegt Europa mit einem Anteil von 25 Prozent zwar deutlich hinter Asien (42,8 Prozent), jedoch nur noch knapp vor Nordamerika auf einem wenig schmeichelhaften dritten Platz.
Strenge Gesetze gegen Online-Kriminalität
Vor allem das Aufkommen an Spam-Mails aus den USA ist seit einiger Zeit deutlich rückläufig. Noch vor zwei Jahren waren die Vereinigten Staaten noch für mehr als die Hälfte aller weltweit verbreiteten Spam-Mails verantwortlich. Für den deutlichen Rückgang in den USA macht die Untersuchung das gestiegene Risikobewusstsein der PC-Nutzer sowie die Vorreiterrolle der USA bei der Bekämpfung der Online-Kriminalität verantwortlich.
Dazu tragen beispielsweise das neue CAN-SPAM-Gesetz (Controlling the Assault of Non-Solicited Pornography And Marketing Act of 2003) mit seinen hohen Haft- und Geldstrafen sowie ein verbesserter Informationsaustausch zwischen den Internet Service Providern (ISPs) bei, welche die Aktivitäten von Spammern in den USA drastisch einschränken. Auf dieser Basis erwarten auch die im ersten Quartal 2006 in den USA überführten Mitglieder einer kriminellen Spammer-Bande, die millionenfach Mails mit pornografischen Angeboten in Umlauf gebracht hatten, innerhalb der nächsten Monate ihr Urteil.