Fast drei Viertel aller Führungskräfte in Deutschland arbeiten mittlerweile länger als noch im Jahr 2000. Dabei liegt die wöchentliche Arbeitszeit von 38 Prozent der Top-Manager bei über 60 Stunden. Nur in Großbritannien ist mit 47 Prozent der Anteil derer, die genauso lang arbeiten, größer.
In Deutschland arbeitet ein Fünftel der Beschäftigten in den Chefetagen sogar über 70 Stunden in der Woche. Generell wird aber überall in Europa mehr geschuftet als vor acht Jahren. Das gab über die Hälfte der Befragten an.
Im europäischen Durchschnitt arbeitet ein gutes Drittel der Top-Manager mehr als 60 Stunden pro Woche. Unter den spanischen Geschäftsleuten haben allerdings nur 28 Prozent eine 60-Stundenwoche, in Italien 29 Prozent und bei unseren direkten Nachbarn den Franzosen sind es 32 Prozent.
Grund für das Plus an Arbeitszeit könnten die neuen Kommunikations-Technologien sein. Sie werden stärker genutzt und ermöglichen ein flexibleres Arbeiten. Allerdings lassen sie auch immer mehr die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen. Dank der neuen Kommunikationsmittel können Mitarbeiter ihren Job von zuhause oder unterwegs genauso gut erledigen wie im Büro - zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Deutsche Top-Manager stehen laut Studie den neuen Mitteln für Kommunikation besonders aufgeschlossen gegenüber. So hat sich Voive over IP für die konvergente Sprach- und Datenkommunikation in Deutschland mit 53 Prozent am meisten durchgesetzt. Instant Messaging benutzen mittlerweile mehr als zwei Drittel. Im Jahr 2000 nutzten im Vergleich dazu nur drei Prozent der Befragten Instant Messaging und 19 Prozent VoIP.
Für die Studie "Arbeitsbelastung im Top-Management" befragte Interoute insgesamt 1.050 Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer, Leiter von IT-Abteilungen und Finanzabteilungsleiter in sieben europäischen Ländern. Dabei handelte es sich um Manager von Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern.