Das Data Warehouse ist vielen Kritikern ein Dorn im Auge: Zu unflexibel, zu teuer und zu langsam sind die immer wieder vorgetragenen Argumente gegen die Haltung von Unternehmensdaten innerhalb eines zentralen Systems. Doch welchen Stellenwert erkennen die Unternehmen dem betriebseigenen Datenlager zu? Warum werden Data Warehouses eingesetzt und welche Ziele werden damit verfolgt und erreicht?
Einer Anwenderbefragung des Würzburger BARC Instituts zufolge ist das Data Warehouse allen Unkenrufen zum Trotz von höchster Wichtigkeit für die deutschen Unternehmen. Danach bewerten 98 Prozent der Befragten die Bedeutung des Data Warehouses als wichtig oder kritisch für ihr Unternehmen. Den Firmen geht es beim Einsatz eines zentral gesteuertes Datenlagers vornehmlich darum, Vertrauen in die eigenen Daten zu erlangen. 96 Prozent der Teilnehmer gaben dieses Kriterium als wichtigstes Ziel für die Einführung eines Data Warehouses an. Die Strategie scheint sich zu lohnen: Unternehmen, die ein Data Warehouse nutzen, gehen zu 34 Prozent davon aus, ihr Hauptziel sogar übertroffen zu haben. Betriebe ohne eigenes Data Warehouse berichten nur zu 21 Prozent von einer Übererfüllung ihrer Ziele.
Nur wenige arbeiten ausschließlich mit analytischen Systemen
Bei der Art der genutzten Datenbanken zeigt sich, dass die meisten Firmen auf einen Mix aus klassischen und innovativen Technologien setzen. Fast alle Befragten (92 Prozent) verwenden klassische Datenbanken und immerhin die Hälfte setzt bereits analyseoptimierte Datenbanksysteme ein, wobei der Mischansatz aus klassisch und analyseoptimierten Systemen verbreitet ist (40 Prozent). Nur sehr wenige Unternehmen arbeiten ausschließlich mit analytischen Datenbanken.
Firmen erwarten Flexibilität und hohe Qualität
Mit Blick auf die Zukunft lenken die Unternehmen den Blick vor allem auf zwei wichtige Aspekte bei der strategischen Ausrichtung ihrer Data Warehouses - und zwar aus Sicht der IT- wie auch der Fachabteilungen: Danach sind Datenqualität (IT-Mitarbeiter 55 Prozent, Fachanwender 51 Prozent) und die Umsetzungsgeschwindigkeit neuer Anforderung (54 beziehungsweise 63 Prozent) derzeit die drängendsten Herausforderungen im Bereich der Datenbanknutzung.
Für die Studie Data Warehousing befragte das BARC Institut 206 Fachbereichs- und IT-Entscheidungsträger in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Umfrage erfolgte Anfang 2001 im Rahmen einer Online-Anwenderumfrage.