Der langjährige Chef der staatlichen Förderbank KfW, Ulrich Schröder, ist tot. Schröder starb am Sonntag knapp eine Woche nach seinem 66. Geburtstag. Ein Sprecher der KfW bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Schröder hatte im Dezember 2015 eine Krebserkrankung öffentlich gemacht, arbeitete während seiner Behandlung aber zunächst weiter. Ende vergangenen Jahres legte er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder, obwohl er noch einen Vertrag bis zum 31. Dezember 2020 hatte.
In einem Brief an die Mitarbeiter schrieb er zu seinem Rücktritt, er sehe die KfW trotz großer Erfolge bei ihrer Modernisierung weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. "Mein aktueller Gesundheitszustand erlaubt es mir aber nicht, das Amt verantwortungsvoll und meinen hohen Ansprüchen gemäß weiterzuführen."
Der promovierte Jurist und Betriebswirt hatte die Führung des Instituts, das dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, im September 2008 mitten in der Finanzkrise übernommen. Unter Schröders Führung leitete die Bankengruppe eine umfassende Modernisierung ihrer IT ein und setzte verstärkt auf Digitalisierung. Regelmäßig erwirtschaftete das Institut Milliardengewinne - und das, obwohl üppige Gewinne nicht das Hauptziel der Förderbank sind.
Bevor er auf den Spitzenposten bei der KfW berufen wurde, war der gebürtig aus Melle in Niedersachsen stammende Schröder Vorstandsmitglied und zuletzt Vorstandschef der NRW.Bank, der Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen. Zuvor war Schröder unter anderem bei der Westdeutschen Landesbank tätig. Schröder hinterlässt seine Frau und drei Kinder. (dpa/rs)