Zur Abwechslung korrigiert sich mal jemand nach oben: Gartner erwartet einen weniger schlimmen Rückgang des weltweiten PC-Marktes als befürchtet. Hatten die Analysten vor wenigen Monaten noch mit einem Einbruch um sechs Prozent für das Jahr 2009 gerechnet, erwarten sie nun ein Minus von zwei Prozent. In absoluten Zahlen entspräche das einem globalen Absatz von 285 Millionen Geräten.
Vorsichtig lassen die Analysten anklingen, "das Schlimmste scheint für die PC-Branche vorbei zu sein". In Jubel ausbrechen wollen sie aber noch nicht.
Dazu hätte auch nicht jedes Segment Grund. Denn Desktop-PCs zeigen sich weiterhin schwach. Es wird schon als Positiv-Meldung verkauft, dass sich der Rückgang verlangsamt. Wirklich gute Neuigkeiten gibt es dagegen von mobilen PCs. Insbesondere in den Schwellenländern werden sie stark nachgefragt.
Dabei gilt offenbar das Motto "je kleiner, je feiner". Denn Mini-Notebooks stoßen auf großes Interesse. Gartner rechnet mit 25 Millionen ausgelieferten Geräten weltweit. Im Mai sprachen die Analysten noch von 21 Millionen. Dabei befinden sich die Anbieter in einem Preiskampf.
Mit Blick auf das neue Microsoft-Betriebssystem verpassen die Analysten Händlern einen Dämpfer. Sie erwarten keinen größeren Schub für die PC-Absätze. Händler sollten den Einfluss von Windows 7 nicht überschätzen.
CIOs müssen 2010 wohl nicht mehr für PCs ausgeben als dieses Jahr
Der Ausblick auf das kommende Jahr ist zweigeteilt. Was die Auslieferungen angeht, prognostiziert Gartner ein Plus von knapp dreizehn Prozent. Auch das geht wiederum vor allem auf das Konto mobiler PCs. Allerdings können Hersteller keinesfalls mit solchen Zuwächsen beim Umsatz rechnen. Wegen der sinkenden Durchschnittspreise dürften die Ausgaben mehr oder weniger das jetzige Niveau beibehalten.
Gartner dokumentiert die Zahlen in dem Papier "Preliminary PC Market Results, worldwide, 2Q09".