Gut drei Viertel aller Technologie-Investitionen werden aktuell aus liquiden Firmenmitteln finanziert. Das gilt für deutsche ebenso wie für englische Unternehmer. In Frankreich setzen dagegen nur noch gut 40 Prozent der Unternehmen hierfür Eigenmittel ein.
Dort ist Leasing bei 55 Prozent der Befragten die Finanzierungsmöglichkeit schlechthin. In Großbritannien entscheiden sich 43 Prozent für Leasing. Hier scheint die Inanspruchnahme eines Bankkredits noch weitaus üblicher zu sein.
20 Prozent der IT-Anschaffungen sind kreditfinanziert. In Frankreich und Deutschland sind es jeweils 13 Prozent. Vor zwei Jahren rangierte die Kreditfinanzierung in Deutschland noch weit vor den Leasing-Verträgen.
Der IT-Investitionsstau der vergangenen fünf Jahre ist nach Meinung von SFS der Grund dafür, dass alternative Finanzierungsmodelle immer mehr Bedeutung erlangen. Die letzte große Anschaffungswelle lief demnach in den meisten Firmen 1999.
Eigenfinanzierung weiterhin bevorzugt
Dass nach wie vor der Großteil der ITK-Anschaffungen im Mittelstand aus Eigenmitteln gespeist wird, sehen die Finanzdienstleister der Siemens-Tochter naturgemäß nicht so gerne. Sie befürchten, dass "der Treiber für Investitionen in diesen Bereichen weniger der damit verbundene Wettbewerbsvorteil oder der technologische Nutzen ist, sondern vielmehr die kurzfristig verfügbaren Mittel". Aufrüstungen erfolgten daher zumeist nicht, wenn sie technologisch angebracht, sondern wenn liquide Mittel vorhanden seien. Dieser von SFS "opportunistisch" genannte Ansatz trage mit zur schwierigen Finanzsituation des Mittelstands bei.
Dennoch haben Unternehmen im vergangenen Jahr genauso viel oder sogar noch mehr für Technologie ausgegeben als 2003. Im laufenden Jahr wollen sie ihre Investitionen noch weiter steigern. So erwarten in Großbritannien 48 Prozent der Befragten einen Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen. In Deutschland sind es 44 Prozent.
Die Unternehmen, die 2005 mehr investieren wollen, steigern ihre Investitionen deutlicher als die Unternehmen, die das im Vorjahr taten. Ein großer Teil der befragten Unternehmen plant, im Jahr 2005 deutlich mehr Geld für ITK auszugeben - und zwar um plus 52 Prozent in Großbritannien, plus 39 Prozent in Frankreich und um plus 35 Prozent in Deutschland.
SFS befragte 400 Unternehmen mit einem Umsatz von 50 bis 300 Millionen Euro in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA.