Digitalisierung Fast and Slow

Legacy & Innovation mit der Cloud

20.10.2015 von René Büst
Im Rahmen der Digitalen Evolution sind Unternehmenslenker und IT-Entscheider gefordert, eindeutige Akzente in Richtung des digitalen Unternehmens zu setzen. Das beinhaltet das Hinterfragen bestehender Geschäftsmodelle und Prozessketten sowie die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um Raum für die Transformation und digitale Geschäftsideen zu bieten.

Die IT-Organisation nimmt hierbei die zentrale Rolle des Impulsgebers und Enablers ein und muss das technologische Fundament liefern, mit dem sich das Unternehmen im digitalen Zeitalter stetig weiterentwickeln kann. Als Teil einer Digitalisierungsstrategie rücken Public Cloud-Infrastrukturplattformen immer mehr in den Mittelpunkt. Sie bieten die ideale Grundlage für einen unkomplizierten Zugriff auf IT-Ressourcen und präsentieren sich immer öfter als die Brutstätte neuer zum Teil disruptiver Geschäftsmodelle.

Die zwei Welten einer modernen IT-Umgebung

Ein Ergebnis der digitalen Evolution ist die Erkenntnis, dass Unternehmen sich nicht mehr alleine nur auf eine IT-Form konzentrieren. Hingegen finden sich IT-Organisationen im Laufe der Evolution immer öfter in zwei IT-Welten wieder, der Dynamic IT und der Static IT. Dies aus einem naheliegenden Grund. Zwar benötigen IT-Organisationen die notwendige Skalierbarkeit und Agilität, um neuartige Applikationen und Services zu entwickeln und zu betreiben. Jedoch haben der Betrieb von Legacy-Anwendungen, die Vermeidung von Datensilos sowie der Erhalt von Kontrolle und die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen, weiterhin eine wichtige Bedeutung. Moderne IT-Umgebungen zur Unterstützung einer Digitalisierungsstrategie müssen daher zunächst getrennt voneinander betrachtet werden.

Eine Digitalisierungsstrategie bezieht in vielen Fällen nicht nur eine Cloud-Form mit ein.
Foto: Maksim Kabakou - Fotolia.com

Dynamic IT-Umgebungen werden heute bevorzugt für die Entwicklung und den Betrieb digitaler Geschäftsmodelle und neuartiger Applikationen eingesetzt, um unter anderem von deren Skalierbarkeit, Flexibilität und globaler Reichweite zu profitieren. Dynamic IT Umgebungen werden auf (Public) Cloud-Infrastrukturplattformen betrieben und zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

Static IT-Umgebungen beherbergen überwiegend Enterprise- und Backend-Applikationen, die auf Grund ihrer rechtlichen Regularien, Datenschutz- und Compliance-Richtlinien aber insbesondere wegen technischer Beschränkungen auf alt bewährten IT-Infrastrukturen oder Private Clouds betrieben werden. Static IT Umgebungen haben den folgenden Charakter:

Vergleich Dynamic IT und Static IT
Foto: Crisp Research AG

Hybrid IT verbindet unterschiedliche Wirkungskreise

Trotz ihrer andersartigen Wirkungskreise ist es erforderlich, die Dynamic IT mit der Static IT zu verbinden, um sowohl die rechtlichen Anforderungen und notwendigen Compliance-Regelungen zu gewährleisten und gleichzeitig das Unternehmen nicht im Hinblick auf seine Innovationsfähigkeit einzuschränken. Hierbei besteht das Ziel vornehmlich darin, die Static IT (in Form einer Private Cloud) mit den Ressourcen aus der Dynamic IT (auf Basis einer Public Cloud) flexibel zu erweitern. Im besten Fall werden beide nahtlos miteinander integriert. Die Vorteile einer Hybrid IT Integration ergeben sich unter anderem durch:

Sowohl die Dynamic IT als auch die Static IT gehören zu den wesentlichen Bestandteilen der Digital Infrastructure Fabric (DIF), welche die technologische Umsetzung der individuellen Digitalstrategie eines Unternehmens widerspiegelt und als Grundlage für neuartige Geschäftsmodelle und agile Unternehmensprozesse steht. Basierend auf einer Hybrid und Multi-Cloud-Strategie bestehend aus Infrastrukturen, Plattformen und Services von verschiedenen Anbietern, setzen immer mehr IT-Entscheider diese Schritt für Schritt um.