Auf der Grundlage einer definierten Strategie begann die LHI Gruppe 2016 damit, die bestehende SAP-Struktur um neue Technologien wie SAP S/4- HANA aufzustocken. Nachdem im ersten Schritt die Migration auf die neue technische Infrastruktur der HANA-Datenbank erfolgreich abgeschlossen war, kam Christian Ammer Anfang 2017 als neuer CIO in das Unternehmen.
Die Geschäftsführung holte ihn, um IT-Aspekte zu hinterfragen und sich mit Themen wie Risiken und Nutzen bereits laufender oder geplanter IT-Projekte auseinanderzusetzen. Im HANA-Projekt identifizierte der Diplombetriebswirt einigen Klärungsbedarf, so dass die Geschäftsführung auf seine Empfehlung hin dessen Fortsetzung zunächst stoppte.
Die Jury sagt: "Christian Ammer hat durch einen stringenten, nutzenorientierten Ansatz bei IT-Projekten die LHI-IT zu einem wichtigen Erfolgspartner des Unternehmens gemacht." |
Mit dem Fokus auf Mehrwert im Business hatte der neue CIO bereits im Vorfeld begonnen, Fachabteilungen für die künftige Planung ins Boot zu holen, und lenkte damit den ursprünglich IT-getriebenen Ansatz des S/4-Projekts in ein Fachprojekt um. Gemeinsam mit dem Partner Stellwerk, den Experten und den Leitern der betroffenen Fachabteilungen sowie dem SAP-Team begann LHI daraufhin im September 2017 mit der Umsetzung des Projekts "LHI SAP 2020".
Aufbauend auf dem rein technischen Ansatz mit SAP S/4 als zentraler Technologieplattform wurden peu à peu zusätzliche Arbeitsmittel und -abläufe auf den Prüfstand gestellt und weiter digitalisiert. Das reicht vom Umstieg von papierbasierten Prozessen auf digitale Datenverwaltung bis hin zur Ausstattung der Arbeitsplätze mit modernster Hard- und Software. Auf Ammers Initiative hin versteht der Finanzdienstleister das Thema Digitalisierung nun als Change-Programm. Ein neuer Bereich "Innovation & Digital" wurde mittlerweile ins Leben gerufen.
Lessons Learned |
1. Eine durchdachte Zielsetzung zahlt sich aus. |
2. Management der unterschiedlichen Startpunkte. |
3. "Dies ist kein IT-Projekt!" |
4. Augen auf bei der Dienstleister-Wahl. |
Parallel zur Veränderung der Systeme und Workflows wird derzeit daran gearbeitet, Investoren über die Website neue Services zu bieten, die zuvor in gedruckter Form bereitgestellt wurden. Mit der neuen Zieledefinition und Ausrichtung des Projekts sei es gelungen, die Wahrnehmung der IT innerhalb des Hauses verändern.
"Die neue Ausrichtung des IT-Teams wirkt nunmehr als wesentlicher Bestandteil und zugleich Erfolgsfaktor bei der Gestaltung von Kernprozessen und nicht nur als notwendiger Part, um technische Support-Prozesse zu erfüllen", bilanziert Ammer.