Nach wie vor ist für Deutsche der verbale Austausch von Informationen per Festnetztelefon, Mobiltelefon oder Smartphone die wichtigste Form der Kommunikation. Das gilt sowohl für den beruflichen wie auch für den privaten Bereich.
Deutsche stehen auf das Festnetztelefon
Das geht aus dem aktuellen Dynamic Communication Index (DCI) hervor, den der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov Deutschland erstellte. Für 95 Prozent der Befragten ist das gute alte Festnetztelefon immer noch das wichtigste tägliche Medium.
Gleich dahinter folgen mit 94 Prozent das Mobiltelefon und das Smartphone. 92 Prozent der Studienteilnehmer versenden täglich E-Mails. Überraschend ist, dass immerhin 88 Prozent Briefe oder Postkarten verschicken. Weniger gefragt ist der Informationsaustausch per SMS (62 Prozent) und via Fax (61 Prozent).
Soziale Netzwerke hinken noch hinterher
Zwar kontaktieren inzwischen 58 Prozent der Deutschen ihre Mitmenschen über soziale Netzwerke vom privaten Rechner oder vom Desktop in der Firma aus und tauschen auf diese Weise persönliche oder berufliche Erfahrungen aus. Angesichts des Wirbels, der um soziale Netzwerke wie Facebook, Google+, Linkedin oder Xing gemacht wird, ist der tatsächliche Nutzungsgrad eher unterdurchschnittlich. An mobilen Anwendungen zum Chatten sind nur neun Prozent der Befragten interessiert und sechs Prozent an Microblogging-Diensten wie Twitter.
Die Umfrage ging außerdem der Frage nach, wie häufig die einzelnen Kommunikationskanäle genutzt werden. Auf einer Skala von Null (einmal pro Woche oder seltener) bis zehn (mehrmals täglich) liegen das Festnetztelefon mit einem Wert von 7,1 und das Verschicken von E-Mails über einen stationären PC mit einem Wert von 7,0 nahezu gleichauf.
Auch soziale Netzwerke werden bevorzugt von einem festen PC aus genutzt (Wert 5,8). Das Telefonieren per Handy erreicht nur einen Wert von 5,6, während Instant Messaging auf 5,3 kommt. Schlusslichter bei der Nutzungshäufigkeit bilden Briefe und Postkarten mit einem Wert von 2,4 und die MMS (2,1).
Männer mögen mobile Endgeräte
Ebenfalls gefragt wurde, ob sich beim Kommunikationsverhalten geschlechterspezifische Unterschiede auftun. In der Tat lassen sich dafür Hinweise finden. So nehmen Männer eine Vorreiterrolle bei der mobilen Kommunikation ein. 56 Prozent der männlichen Befragten wickeln ihren E-Mail-Verkehr vorzugsweise über mobile Endgeräte ab. Die größte Gruppe stellen hierbei Männer mit einem hohen Einkommen dar. 42,4 Prozent der Befragten haben monatliche Nettoeinkünfte von mehr als 2.500 Euro. Das Alter spielt hingegen kaum eine Rolle.
Auch bei der Nutzung von Microblogging-Diensten und mobilen Chat-Apps hat das männliche Geschlecht die Nase vorn. 62 Prozent der befragten Männer verwenden Microblogs und 55 Prozent mobile Chat-Apps. Bei der Kommunikation in sozialen Netzwerken über mobile Endgeräte lassen sich keine geschlechterspezifischen Unterschiede feststellen. Ebenso ist diese unabhängig von Alters- und Einkommensklassen.
Die repräsentativen Umfrage befragte in der ersten Erhebungswelle 1.050 Bundesbürger ab 16 Jahren über das YouGov-Panel zu 20 verschiedenen bekannten Kommunikationsmöglichkeiten. Der DCI soll laut BVDW künftig vierteljährlich erscheinen, um die Mediennutzung und das Kommunikationsverhalten der deutschen Bundesbürger langfristig abzubilden.