Nur 17 Prozent der Firmen planen in den kommenden Jahren auf jeden Fall in Open Source für den Client-Bereich zu investieren. Ein Drittel wird allerdings überhaupt kein Geld dafür ausgeben. Lediglich 15 Prozent haben in der Vergangenheit bereits in Open Source investiert. Dieser Zurückhaltung im Desktop-Bereich steht jedoch großes ein Interesse im Server-Bereich entgegen. Jedes zweite Unternehmen nutzt inzwischen Open-Source-Produkte im Rechenzentrum.
Zum großen Hoffnungsträger der Open-Source-Bewegung entwickelt sich der öffentliche Sektor. Nachdem der Bundestag seine Server bereits auf Linux umgestellt hat, planen immer mehr Städte die Ausrüstung ihrer Clients mit dem offenen System. München beispielsweise will rund 14.000 Rechner in den Amtsstuben von Windows auf Linux umstellen.
Bereits jetzt ist die öffentliche Hand einer der Hauptabnehmer von Open-Source-Betriebssystemen in Deutschland. Die derzeit größte Linux-Installation hat Mummert Consulting bei der Polizei in Niedersachsen umgesetzt: Auf 11.500 Clients und mehr als 100 Servern hilft Pinguin Tux bei der Verbrecherjagd. In den nächsten zehn Jahren wird mehr als die Hälfte der Anwendungen im öffentlichen Sektor unter Linux laufen, schätzen die Experten von Mummert Consulting. Ob sich der Einsatz des Betriebssystems in Behörde oder Unternehmen lohnt, muss jedoch bei jedem Projekt individuell geprüft werden. Die Anforderungen sind zu komplex, um eine pauschale Empfehlung für oder gegen Open Source geben zu können.
Die Studie "IT-Budget 2004" wurde von Mummert Consulting für die "Informationweek" durchgeführt. Dafür wurden in einer Online-Befragung zwischen Dezember 2003 und Januar 2004 insgesamt 496 IT-Manager und IT-Verantwortliche aus deutschen Unternehmen zu ihren Investitionsplänen für das laufende Jahr interviewt.
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