Immerhin drei Viertel der befragten Internet-Nutzer ließen sich durch niedrigere Versandkosten zu mehr Online-Käufen verführen. Damit sind die Kunden wesentlich preissensibler als viele Händler vermuten. Denn nur etwa jeder zweite Shopbetreiber versucht, sich mit niedrigen Versandkosten von der Konkurrenz abzuheben. Jeder vierte reicht die Kosten für Porto und Verpackung eins zu eins an die Kunden weiter.
Aber nicht nur über den Preis, auch über bessere Logistik-Services lassen sich Kunden gewinnen: 44 Prozent der Surfer gaben an, sie würden häufiger bestellen, wenn sie den Zustellzeitpunkt selbst wählen könnten. Die Wahl alternativer Zustelladressen - beispielsweise ins Büro oder an die Packstation der Post - kommt bei den Internet-Nutzern indes nur mittelmäßig gut an. Nur 30 Prozent wissen genau, dass sie sich bestellte Waren auch an den Arbeitsplatz schicken lassen dürfen.
44 Prozent der Befragten ist allerdings nicht erlaubt, sich Waren ins Unternehmen schicken zu lassen und 18,5 Prozent haben sich noch nicht erkundigt. Die Packstation nutzen ebenfalls nur fünf Prozent der Befragten. Dies liegt vielleicht auch daran, dass nicht einmal ein Viertel der befragten Händler das System unterstützt. Vielleicht handelt es sich aber auch um ein Kommunikationsproblem: Nur 38 Prozent der Billiger.de-Kunden kannten der Umfrage zufolge das Angebot überhaupt.
Überraschend gut kennen sich die Käufer dagegen mit den Paketdienstleistern aus: 70 Prozent haben bei der Wahl des Versenders klare Vorlieben. Deutlich angeführt wird das Ranking von der Post mit ihrer Tochter DHL (55 Prozent), gefolgt von der Otto-Tochter Hermes (32 Prozent) und dem Zusteller UPS (20 Prozent). Erstaunlich: Trotz der hohen Kundenzufriedenheit setzen lediglich 13 Prozent der Händler auf Hermes (Platz 6). Nur eine Minderheit (22,5 Prozent) der E-Commerce-Anbieter lässt den Kunden die Wahl zwischen mehreren Paketdienstleistern.
Internet World Business und Billiger.de befragten 6.269 Online-Nutzer sowie 160-Webhändler.