Die Deutsche Lufthansa ist der beliebteste Arbeitgeber unter angehenden Wirtschaftswissenschaftlern. Im vergangenen Jahr noch auf dem fünften Rang, belegt das Unternehmen 2009 den Spitzenplatz des Absolventenbarometers des Berliner Marktforschers trendence. Auf Rang zwei bis vier folgen die Automobilkonzerne Audi, Porsche und BMW. Porsche und BMW fallen in der Gunst der Absolventen, Audi steigt vom dritten auf den zweiten Rang. Einziger Neueinstieg in den Top Ten ist das Auswärtige Amt auf dem siebten Rang. Die Studienautoren sehen diesen Aufstieg als Beleg dafür, dass Absolventen sich in Krisenzeiten nach stabilen und sicheren Arbeitsverhältnissen sehnen.
Bei den angehenden Ingenieuren verteidigten Audi, Porsche und BMW das Siegertreppchen, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr Prozentpunkte einbüßten. Ebenso halten Siemens und Daimler ihre Vorjahrespositionen, Rang vier und fünf. Robert Bosch (sechster Platz), die Fraunhofer-Gesellschaft (achter Platz) und die Lufthansa Technik AG (neunter Platz) verbesserten sich um jeweils einen Rangplatz. Höchster Neueinsteiger ist Solarworld auf dem 15. Platz.
Gemeinsam ist den Absolventen der verschiedenen Fachgruppen ein pessimistischer Blick in die Zukunft. Fast zwei Drittel der Wirtschaftswissenschaftler glauben, dass es in diesem Jahr schwierig sein wird, einen Arbeitsplatz zu finden. Ein Jahr zuvor hatten nur gut 26 Prozent dieser Aussage zugestimmt. Bei den angehenden Ingenieuren rechneten im vergangenen Jahr nur zwölf Prozent mit Problemen bei der Jobsuche, 2009 sind es über 51 Prozent.
Auch bei den Gehaltsvorstellungen sinken die Erwartungen der Absolventen. Angehende BWLer erwarten ein Einstiegsgehalt von 42.200 Euro im Jahr, das sind rund 500 Euro weniger als im Vorjahr. Bei den angehenden Ingenieuren sanken die Gehaltserwartungen um 700 Euro auf 43.800 Euro.
Höhere Wochenarbeitszeit bei BWLern und Ingenieuren
Bei der Wochenarbeitszeit rechnen beide Fachgruppen mit einem höheren Zeitaufwand. BWL-Studenten erwarten eine Wochenarbeitszeit von 47 Stunden, das sind 30 Minuten mehr als im Vorjahr. Studenten der Ingenieurswissenschaften gehen davon aus, 44,1 Wochenstunden am Arbeitsplatz zu verbringen. Das sind sechs Minuten mehr als im Vorjahr.
Zum elften Mal in Folge hat das Berliner trendence Institut examensnahe Studenten der Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften zu ihren beruflichen Plänen befragt. An der Umfrage zum trendence Absolventenbarometer 2009 beteiligten sich 18.000 Studenten.