4 GB großes Update

Mac-OS X Lion downloaden und installieren

26.07.2011 von Walter Mehl
Mac-OS X Lion bedeutet für manche einen harten Schnitt - denn ältere Software funktioniert nicht mehr. Aber für viele Mac-Besitzer dürfte das rund 4 GB große Update ein echter Gewinn sein.

Der Update-Prozess ist im Prinzip einfach: Mac-OS X Lion im App Store kaufen und warten, bis die 4 GB große Software im Dock vollständig sichtbar ist. Dann genügt ein Klick auf das Symbol im Dock, um die Installation zu starten, die nach einem Neustart und einer Installationszeit von 15 Minuten bis zwei Stunden (abhängig vom Mac und dessen Festplatte) mit einem weiteren Neustart und dem neuen Betriebssystem endet.

In unserem Test hier beschränken wir uns auf die gängigen Installationstypen und die vorab bekannten Fallstricke. Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte einige Monate mit dem Update warten - dann sollte unter anderem klar sein, welche Hardware neue Treibersoftware benötigt und welche externen Geräte nicht mehr oder nur unzureichend mit Mac-OS X Lion funktionieren.

Lion: Die neuen Funktionen
Lion Trackpad Gesten
Gesten: Eine der wichtigsten Verbesserungen ist die umfassendere Unterstützung von Trackpadgesten. Apple trägt hier den Verkaufszahlen der Macbooks Rechnung. Wer unter Lion mit der Maus arbeitet, ist fast im Nachteil. Vieles kann man per Multitouch-Geste steuern und so mit drei oder sogar vier Fingern über die großen Trackpads wischen.
Lion Trackpad Geste Vollbild wechseln
Mit diesen Gesten kann man beispielsweise zwischen Vollbildanwendungen blättern oder vom Desktop zu Dashboard wechseln.
Lion Mission Control
Mission Control: Dieser eigentümliche Name steht für eine Erweiterung der Fensterübersicht Exposé. Hier sieht man nicht nur Fenster, sondern auch offene Programme und Arbeitsbereiche auf einen Blick. Mission Control kann man ebenfalls schnell per Geste aufrufen.
Lion Launchpad
Launchpad: Für eingefleischte Mac-Veteranen ein glatter Affront: Eine Programmübersicht zum Durchblättern von "Apps", die von der Oberfläche des iPhone inspiriert ist. Nüchtern betrachtet ist Launchpad aber nur eine weitere Möglichkeit um Programme zu starten – und dabei nicht einmal eine schlechte.
Mac-OS X Lion: iCal
iCal: Apple Kalender hat einen neuen Anstrich bekommen und ähnelt jetzt dem iPad-Kalender sehr.
Mac-OS X Lion: Adressbuch
Adressbuch: Auch das Adressbuch von Lion bekommt einen natürlicheren Anstrich, der ebenfalls ein optischer Schwenk näher zu iOS ist.
Lion Air Drop
Air Drop: Eine neue, ganz einfache Methode des Dateiaustauschs. Ein Klick auf den entsprechenden Reiter im Finder sucht nach umliegenden Macs mit Lion. Die Technik nutzt eine Adhoc-WLAN-Verbindung. Dafür ist kein Router und kein Netzwerk nötig. Leider müssen alle Beteiligten aktuell ein Air-Drop-Fenster offen haben, damit man sich findet.
Mail Thread View
Mail: Apple Mailclient zeigt jetzt auch zusammenhängende Mails auf Wunsch gemeinsam an. Zudem hat sich die Oberfläche von Mail deutlich verändert.
Lion Mail Postfach
Mail: Die Spalte mit der Postfachübersicht (hier ganz links) wird standardmäßig ausgeblendet – wohl um Platz zu sparen. Man erreicht die wichtigsten Bereiche auch über die Buttons in der Leiste darüber.
Filevault Lion
Filevault: Neu ist auch die Verschlüsselung der gesamten Festplatte. Dies sollte für mehr Sicherheit sorgen.
Lion: Stick verschlüsseln
Sticks verschlüsseln: Unter Lion kann man jetzt auch USB-Laufwerke wie Sticks verschlüsseln.
Lion: Backup verschlüsseln
Backups verschlüsseln: Auch die Backups via Time Machine sind jetzt mit einem Kennwort verschlüsselt.
Lion: Unsichtbare Rettungspartition
Rettungspartition: Sollte das System einmal spinnen, kann man von einer Not-Partition booten und hat die üblichen Rettungstools zur Hand.
Versions
Versions: Dies ist eine besonders wichtige und praktische neue Funktion: eine automatische Versionierung für Dokumente. Es ähnelt in der Praxis Time Machine – nur für einzelne Dateien. So kann man alle Versionen des Dokuments in der Übersicht sehen und wiederherstellen. Anwendungen müssen dies aber unterstützen, sonst funktioniert Versions nicht.
Lion Versions Menü
Versions: Man sieht des Versions-Status oben im Titel der Anwendung. Dort ruft man auch das entsprechende Menü auf, um alle Versionen zu sehen, die aktuelle Version zu sperren etc. Jetzt muss man auch nicht mehr manuell speichern, bevor man ein Programm schließt. Dies kann nun automatisch geschehen, wenn das Programm dies unterstützt.
Lion Finder alle Dateien
Finder: Die Seitenleiste des Finders hat sich nicht nur optisch verändert. ganz oben findet man nun eine Datenbankübersicht über alle bestimmten Dateitypen auf dem Rechner…
Lion FInder Laufwerke
… wer dagegen manuell durch Laufwerke und Ordner wühlt, der muss jetzt viel scrollen. Apple hat die Übersicht über Geräte, Laufwerke und andere physische Medien ganz nach unten gelegt – bislang stand sie ganz oben.
Lion Safari Reader
Safari: Im Browser Safari hat Apple jetzt eine Markierungsfunktion integriert. Damit kann man Artikel ablegen, um sie später zu lesen. Hier hat sich Apple bei Drittanbietern wie "Read it later" inspirieren lassen.
Lion Safari blättern
Safari: Wie früher kann man immer noch per Geste vor- und zurückspringen. Jetzt ist dies jedoch bedeutend schöner und praktischer animiert: Safari schiebt volle Screenshots der entsprechenden Seite ins Bild.
Lion Safari Vollbild
Safari: Auch Safari hat jetzt einen Vollbildmodus. Dies lässt bei vielen Webseiten aber einen großen weißen Rand entstehen.
Lion Safari Vollbild beenden
Safari: Um den Vollbildmodus zu verlassen, muss man oben die Menüleiste aufrufen und klickt rechts auf das Vollbildsymbol.
Bildschirmfoto 2011-07-19 um 10.33.08
Facetime: Unter 10.6 Snow Leopard musste man Facetime noch nachkaufen, bei Lion ist es mit dabei.
Spotlight Vorschau
Spotlight: Sehr schön – die Suche Spotlight zeigt jetzt schon eine Vorschau des Suchergebnisses, wenn man darüber fährt. Dies funktioniert nicht bei allen Dateien.
Lion Spotlight
Spotlight: Eine weitere Verbesserung in Spotlight: Man kann jetzt schon suchen, während Spotlight die Festplatte noch indiziert.
Lion Java für Photoshop
Java: Apple liefert die Java-Umgebung nicht mehr mit. Wer entsprechende Programme nutzen will, muss Java nachladen und installieren. dies passiert aber automatisch.
Java Photoshop
Erst nach der Installation von Java kann man entsprechende Programme nutzen.
Lion Kaputte Software Belkin
Nicht alles funktioniert unter Lion. Diese Systemeinstellung, die USB-Massenspeicher, die in Belkin-Router stecken, mountet, ist unter Lion ohne Funktion. Gerade Treiber, Systemerweiterungen und ähnliche Software ist anfällig, unter einem neuen System nicht mehr zu funktionieren.
Lion NTS Treiber Fehler
Auch Laufwerkstreiber haben es unter Lion schwer. Weder USB 3.0-Treiber noch der NTFS-3G-Treiber, der das Windows-Dateisystem nutzen kann, funktionieren unter Lion.

Interne Anforderungen

Vor dem Update auf Lion müssen die internen Werte des Mac stimmen. Das bedeutet grob: Im Mac muss ein Prozessor einer bestimmten Klasse arbeiten, nämlich Core 2 Duo, Core i3, Core i5 oder Core i7. Diese Information findet man auf jedem Mac, wenn man links oben auf den Apfel klickt und darunter den Befehl "Über diesen Mac" wählt.

Laut Apple muss auf der Festplatte eines zu aktualisierenden Mac mindestens Mac-OS X 10.6.8 installiert sein. Nach unseren Informationen ist das nur die halbe Wahrheit - selbstverständlich kann man Mac-OS X Lion kaufen und dann auf einer zusätzlichen Festplatte (intern oder extern) installieren. Die Installation auf dieser Zweitfestplatte klappt reibungslos, wenn auf der internen Festplatte wenigstens Mac-OS X 10.6.8 installiert ist und die andere Festplatte leer ist oder während der Installation gelöscht wird.

Wenn alle drei Grundbedingungen erfüllt sind, läuft die Standardinstallation von Mac-OS X Lion.

Wer Mac-OS X Lion installieren will, aber nur eine Festplatte im Mac hat, muss dort wenigstens 10 GB freien Platz zur Verfügung stellen. 4 GB braucht allein die Installationsdatei, die man von Apple komplett laden muss - und danach muss noch 1 GB Platz am Ende der Festplatte für die Rettungspartition reserviert werden. Die Information über den freien Platz sieht man am schnellsten, wenn man im Finder den Befehl "Gehe zu > Gehe zu Computer" ("Befehl-Hochstelltaste-C") wählt, das Symbol für die Festplatte auswählt und das Fenster "Ablage > Information" öffnet ("Befehlstaste-I"). Dort steht im Abschnitt "Allgemein" die Angabe über die Kapazität der Festplatte sowie die Menge freien Speicherplatzes "Frei:".

Mac-OS X Lion

Rettung an Bord

Wenn die Festplatte nicht physikalisch defekt ist (zum Beispiel der Antriebsmotor beschädigt oder die Festplattenoberfläche zerkratzt ist), kann es durchaus eine Möglichkeit sein, dass sich die Startschwierigkeiten des Mac mit dem Festplatten-Dienstprogramm beheben lassen

Dazu braucht es mit Mac-OS X Lion keine großen Suchaktionen mehr - alte CDs oder DVDs oder Firewire-Kabel sind überflüssig.

Kleiner Verlust, großer Gewinn

Gut versteckt, erhält man mit Lion eine Notfall-Software, die sichtbar wird, wenn man den Mac startet und dabei die Wahltaste gedrückt hält.

Apple belegt beim Installationsprozess von Lion einen Teil der Festplatte mit einer "Rettungspartition". Das ist ein etwa 600 bis 800 MB großer Abschnitt, der im normalen Betrieb unsichtbar bleibt. Erst wenn man beim Start des Mac die Wahltaste (oder "Alt"-Taste) gedrückt hält, werden diese Partition und ihr englischer Name sichtbar: "Recovery HD". Klickt man mit der Maus auf diesen Eintrag, lädt der Mac ein Hilfsbetriebssystem von dieser Partition. Dann stehen vier Optionen zur Verfügung: Man kann den Mac vom Backup wieder herstellen (Time Machine!), das Betriebssystem erneut installieren, mit Safari im Internet surfen (zum Beispiel auf den Support-Seiten von Apple) oder das Festplatten-Dienstprogramm starten.

Neuer Download nötig

Einziger Wermutstropfen ist der Ablauf beim Klick auf "Mac OS X erneut installieren". Da die Rettungspartition keine vollständige Kopie des Installationspro-gramms enthält, muss man Lion erneut über Internet laden, bevor die Reparatur beginnen kann.

Empfehlungen vor dem Umstieg

Apple nennt den Wechsel auf Englisch "installation in place". Auf Deutsch würden wir es "Aktualisierung" nennen - Mac-OS X Lion lässt sich eigentlich nur installieren, wenn der Mac gerade mit Mac-OS X 10.6.6 (oder neuer) betrieben wird. Ausnahme von dieser Regel ist die Installation auf einer externen Festplatte: Wenn man das Installationsprogramm auf einem passenden Mac startet, kann man Lion auf einer externen Festplatte installieren. Doch selbst dafür gibt es Vorbedingungen: Wenn das Installationsprogramm ein startfähiges Mac-OS X auf der externen Festplatte entdeckt (beispielsweise Mac-OS X 10.5), dann lässt sich diese Festplatte während der Installation nicht auswählen. Man erhält den lapidaren Hinweis, dass man die Festplatte löschen oder das vorhandene Betriebssystem auf Mac-OS X 10.6 aktualisieren muss.

Das Info-Fenster zeigt die Kapazität einer Festplatte sowie freien und belegten Speicherplatz an.

Unsere Empfehlung lautet deshalb: Erst Backup, dann Update. Für ein Backup mit Time Machine spricht die unkomplizierte Handhabung. Es genügt, die zusätzliche Festplatte anzuschließen und nach einer Rückfrage übernimmt dann Time Machine sämtliche weiteren Schritte. Nur das erste Backup mit Time Machine dauert richtig lange, alle folgenden Sicherungskopien gehen deutlich schneller.

Zwei Varianten für ein Backup

Wer sich für ein Backup mit Super Duper oder Carbon Copy Cloner entscheidet, sollte nach Fertigstellung prüfen, ob die Kopie startfähig ist. Sprich: Den Mac neu starten und dabei die Wahltaste gedrückt halten. Der Mac zeigt eine Auswahl der Festplatten an, die ein funktionstüchtiges Betriebssystem enthalten. Dort wählt man die zusätzliche Festplatte und prüft, ob der Mac damit wirklich einwandfrei startet. Verläuft der Test erfolgreich, schaltet man den Rechner wieder aus, trennt die Verbindung zur externen Festplatte und startet wieder normal.

Erst wenn eine der beiden Varianten des Backups perfekt eingerichtet ist, empfehlen wir den Wechsel auf Mac-OS X Lion. Denn wenn dabei wirklich etwas schief geht, ist ein solches Backup die einzige Versicherung. Nur mit einem solchen vollständigen Backup kommt man im Zweifelsfall wieder zurück auf den Stand vor der Installation von Lion.

Wichtig außerdem: Wer heute unter Mac-OS X 10.6 noch Power-PC-Software nutzt, zum Beispiel Word 2004, muss sich nach Ersatz umsehen. Solche Programme lassen sich mit Lion nicht mehr starten. Die Liste der Power-PC-Programme erhält man mit System-Profiler (im Ordner "Programme/Dienstprogramme"): Nach dem Start von System-Profiler wählt man links unten in der Kategorie "Software" den Eintrag "Programme". Dann wird rechts daneben eine Liste aller Programme sichtbar. Klickt man dort auf die Spalte "Art", erhält man die Liste sortiert nach internen Programmiermodellen: Alle Programme, bei denen dort "PowerPC" oder gar "Classic" steht, sind mit Lion nicht mehr nutzbar.

Die Installation von Lion sollte auf einem aktuellen Mac mit gleichfalls aktueller Version von Mac-OS X 10.6 ein Kinderspiel sein: In allen unseren Tests ist der Wechsel nach maximal 60 Minuten erledigt und die Entdeckungsreise beginnt. Wer dagegen mit Mac-OS X 10.5 oder älter arbeitet, muss einige Klimmzüge machen, um Lion installieren zu können. Wer an einem solchen Mac sitzt, wird wahrscheinlich auch die folgenden Monate erst einmal abwarten, ob Lion wirklich so gut arbeitet, wie Apple das verspricht.

Einfache Standard-Installation

Wer einen aktuellen Mac besitzt (nicht vor 2007 gekauft) und dort das aktuelle Betriebssystem Mac-OS X 10.6.8 verwendet, erhält Mac-OS X Lion tatsächlich in wenigen Schritten

  1. Man startet das Programm App Store - über das Symbol im Dock oder mit einem Doppelklick auf das Symbol im Ordner "Programme".

  2. Im App Store kauft man für 23,99 Euro Mac-OS X Lion von Apple. Eine Kreditkarte ist dafür nicht zwingend nötig - eine Gutscheinkarte für den iTunes Store über 25 Euro reicht aus (oder ein Konto beim Dienstleister Clickandbuy.de).

  3. Nach dem Kauf startet sofort der Download, an dessen Ende man eine neue Software im Ordner "Programme" findet: Mac-OS X Lion Installation.

  4. Ein Doppelklick auf die Installationssoftware löst die ersten Schritte aus: Nach dem Eingangsbildschirm wird die Softwarelizenz sichtbar, die man zweimal mit einem Klick der Maus akzeptieren muss. Dann folgt die Frage nach der Festplatte, auf der Mac-OS X Lion installiert werden soll.

  5. Wenn im Mac nur eine Festplatte installiert und keine zweite Festplatte angeschlossen ist, geht es mit einem Klick auf den Knopf "Installieren" weiter. Wenn dagegen Schwierigkeiten auftreten, erhält man sehr praktische Anweisungen direkt im Installationsprogramm.

  6. Nach einem Klick auf den Knopf "Installieren" beginnt die eigentliche Arbeit: Das Installationsprogramm erzeugt die Rettungspartition (siehe "Rettung an Bord"), beendet anschließend alle laufenden Programme und startet den Mac zur eigentlichen Installation neu.

  7. Über die Vorgänge, die während der Installation wirklich ablaufen, erfährt man nur sehr wenig: Während des Vorgangs sieht man einen dunkelgrauen Hintergrund und im Vordergrund auf weißem Grund das Symbol "X", darunter einen kleinen Balken sowie die Angabe über die noch verbleibende Restzeit für die Installation.

  8. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, startet der Mac ein weiteres Mal neu. Was in der Folge geschieht, hängt vom jeweiligen Zustand der Festplatte vor der Installation ab: War Mac-OS X 10.6.8 installiert, sieht man sofort die Liste der Benutzer-Accounts oder landet direkt im Finder. Hat man das Betriebssystem dagegen auf einer leeren Festplatte installiert, startet der Systemassistent mit den anfänglich üblichen Fragen nach Land, Tastatur und Benutzer-Account.

Fragen und Antworten zu Mac-OS X Lion

Gerade zu Themengebieten wie den Voraussetzungen für ein erfolgreiches Update sowie den Download-Prozess und mögliche Fehler bei der Installation tauchen eine Menge Fragen auf. Hier die Antworten auf die am häufigsten gestellten

FRAGE: Startet die Installation wirklich nur, wenn Mac-OS X 10.6.8 installiert ist?

ANTWORT: Im Test zeigt sich, dass das Installationsprogramm seine Arbeit aufnimmt, wenn wenigstens Mac-OS X 10.6.6 aktiv ist. Das heißt, dass man beispielsweise eine Kopie des Installationsprogramms auf einen anderen Mac kopieren und dort nutzen kann, auch wenn auf diesem anderen Mac nur die ältere Fassung von Snow Leopard installiert ist.

FRAGE: Was muss ich tun, um Mac-OS X Lion auf einen Mac mit Mac-OS X 10.5 oder älter zu installieren?

ANTWORT: Wir haben es mit allen möglichen Tricks versucht, aber das Installationsprogramm ist und bleibt unerbittlich: Eine Festplatte oder eine Partition mit Mac-OS X 10.5 oder älter lässt sich nicht aktualisieren. Daher kommen lediglich zwei Lösungsmöglichkeiten in Betracht: Entweder man aktualisiert das Betriebssystem des jeweiligen Mac auf Version 10.6 (Zur Zeit ist Mac-OS X Snow Leopard noch im Apple Store erhältlich) und aktualisiert dann mindestens auf Version 10.6.6. Oder man speichert sämtliche Daten des Mac (am besten auf einer externen Time-Machine-Festplatte) und löscht dann dessen Festplatte. Anschließend schließt man den Mac über ein Firewire-Kabel an einen anderen Mac an und installiert vom zweiten Rechner aus Lion.

FRAGE: Kann ich den Download des 4 GB großen Installationsprogramms an einem anderen Rechner mit schneller Internet-Verbindung machen?

ANTWORT: Selbstverständlich. Voraussetzung für den Kauf und Download von Lion ist ein Mac mit Mac-OS X 10.6.6. oder neuer. Dort lässt sich das Programm "Mac OS X Installation" beispielsweise auf eine DVD kopieren und damit auf einen anderen Mac übertragen. Allerdings prüft Apple die Benutzer-ID bei iTunes; im Zweifelsfall muss man auf dem zweiten Mac wieder den Benutzernamen und das Kennwort eingeben, das man beim Kauf von OS X Lion im Mac App Store verwendet hat.

FRAGE: Was geschieht, wenn meine Internet-Verbindung beim Download der 4 GB unterbrochen wird?

Im Mac App Store kauft man Lion wie jedes andere Programm - bei einem auftauchenden Problem startet man den Download oben über den Knopf "Einkäufe" neu.

ANTWORT: Eigentlich sollte die Software App Store unter Mac-OS X 10.6.6 den Download automatisch fortsetzen, wenn wieder eine Internet-Verbindung vorhanden ist. Falls das nicht klappt, startet man die Software App Store neu und klickt oben in der grauen Randleiste auf den Knopf "Einkäufe". In der Liste darunter sollte dann der Eintrag "Mac OS X Lion" sichtbar sein.

Ganz rechts in der Liste sollte bei einem Fehler der Knopf "Installieren" sichtbar sein. Ein Klick darauf startet den Download erneut. Klappt das nicht, bleibt nur der Gang zum Kundendienst für den Mac App Store.

FRAGE: Kann ich das Installationsprogramm auf einen anderen Mac kopieren?

ANTWORT: Selbstverständlich lässt sich die Software zum Beispiel auf einen USB-Stick kopieren und dann auf einem anderen Mac nutzen. Aber auch dort müssen die Grundbedingungen erfüllt sein; sprich: 10 GB freier Platz auf der Festplatte und mindestens Mac-OS X 10.6.6 - andernfalls lässt sich die Installation nicht starten.

FRAGE: Was geschieht bei einem Fehler im Installationsprozess?

ANTWORT: Zuerst wird die Installation vorbereitet. Dabei wird unter anderem ein Teil der Festplatte reserviert, damit dort die Rettungspartition angelegt und die wichtigsten Reparaturhilfen für Lion gespeichert werden können. Diese Vorbereitung ist harmlos (wenn man die Festplatte nicht mit speziellen Partitions-Tools wie iPartition verändert hat), außerdem bleiben dabei das vorhandene Betriebssystem und alle gespeicherten Daten unverändert. Erst nachdem der Mac während der Installation das erste Mal neu startet, beginnt die Aktualisierung des vorhandenen Betriebssystems. In dieser Phase sind Störungen kritisch - wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte unbedingt vor der Installation ein komplettes Backup der vorhandenen Daten anlegen. Das geht mit Kopiersoftware wie Superduper und Carbon Copy Cloner oder mit der seit Mac-OS X 10.5 eingebauten Funktion Time Machine. Wichtig dabei ist eine zusätzliche Festplatte mit genügend freiem Platz; idealerweise 20 Prozent größer als die vorhandene Festplatte (oder mehr). Super Duper und Carbon Copy Cloner haben den Vorteil, dass man die damit erzeugten Kopien als Startvolume nutzen kann. Einfach beim nächsten Neustart die Wahltaste gedrückt halten und die zusätzliche Festplatte auswählen. Im Anschluss kann man von dort die interne Festplatte löschen und alle vorhandenen Daten von der externen Festplatte wieder auf die interne überspielen.

FRAGE: Was kann ich mit Lion tun, wenn die Festplatte defekt ist?

ANTWORT: Eine eindeutige Empfehlung von Apple gibt es nicht. Nach dem Austausch der Festplatte lässt sich der vorige Stand relativ schnell wieder herstellen, wenn man ein Backup mit Time Machine hat. Nötig ist dazu aber irgendeine Festplatte oder DVD, mit der man den Mac starten kann.

Notfall-DVD von Lion erzeugen

Öffnet man das Paket "Mac OS X Installation", wird eine Disc-Image-Datei sichtbar.

Man wählt das Installationsprogramm im Ordner "Programme", öffnet das Kontextmenü (Klick mit der rechten Maustaste oder Control-Taste halten und auf das Symbol klicken) und wählt "Paketinhalt anzeigen". In diesem Fenster öffnet man "Contents" und den Unterordner "SharedSupport". Dort findet sich die Datei "InstallESD.dmg", die man mit dem Festplatten-Dienstprogramm (im Ordner "Programme/Dienstprogramme") auf DVD brennen muss: Man klickt oben auf "Brennen" und zieht dann aus dem Finder-Fenster "SharedSupport" die Datei "InstallESD.dmg" in das Fenster "Öffnen" des Festplatten-Dienstprogramms. Ein Klick auf "Brennen" startet dann den Vorgang. Mit dieser DVD sollte sich jeder aktuelle Intel-Mac starten lassen.