Abwärme aus einem Rechenzentrum von NTT Data nutzt der Energieversorger Mainova, um einem Wohngebiet nahe Frankfurt Wärme-Energie zur Verfügung zu stellen.
Im Raum Frankfurt am Main sind derzeit rund 70 Rechenzentren (RZ) aktiv, so das Beratungsunternehmen Wirtschaftsförderung Frankfurt. Hinzu kommen weitere Data Center in der Region rund um die Stadt. Damit ist Frankfurt hinter London der zweitgrößte Standort von Rechenzentren in Europa.
Auch die Sparte Global Data Centers von NTT Data hat Anfang 2024 in Hattersheim, südwestlich von Frankfurt, auf dem RZ-Campus FRA4 ein neues Rechenzentrum in Betrieb genommen. Die Fachleute von NTT Data gehen davon aus, dass die Einrichtung im Endausbau eine Wärmeleistung von mindestens 6,5 MWth erzeugen wird. Das "th" steht für "thermisch".
Einen Teil davon nutzt NTT Data selbst. Für 1 MWth hat der Betreiber einen anderen Verwendungszweck gefunden. Der regionale Energieversorger Mainova verwendet die Abwärme der Server, um über ein Nahwärmenetz ein Wohngebiet mit 600 Haushalten in Hattersheim mit Warmwasser für Heizungen und andere Verbraucher zu versorgen. Bei der Umsetzung wurden NTT Data und Mainova von den Projektentwicklern Kleespies und Saentis Family Office unterstützt.
Energiezentrale im Rechenzentrum
Mainova richtete in der Kältezentrale des Data Center von NTT Data eine Energiezentrale ein. Dort werden zwei Großwärmepumpen installiert, die Ende 2024 in Betrieb gehen. Sie bringen die Abwärme der IT-Systeme von 30 Grad Celsius auf die erforderlichen 70 bis 80 Grad.
Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Rechenzentrums mit 250 Modulen erzeugt außerdem rund 100 kWp Ökostrom. Er deckt etwa zehn Prozent des Energiebedarfs der Wärmepumpen ab. Um Lastspitzen abzufangen und als Reserve steht außerdem ein Blockkraftwerk von Mainova bereit. Es wird mit Gas betrieben.
Abwärme umweltfreundlich nutzen
"Seit Beginn unseres Geschäftsbetriebs in Deutschland suchen wir nach Partnern zur Nutzung der CO2-freien Abwärme aus unseren Rechenzentren", sagt Anne de Condé, die Geschäftsführerin von NTT Global Data Centers EMEA. "Das Projekt zeigt ein weiteres Mal, dass es wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten gibt, Abwärme aus unseren Colocation Rechenzentren zu nutzen."
Auch Diana Rauhut, Vorständin von Mainova, unterstreicht die positiven Effekte des Projekts: "Mit diesem Vorzeigeprojekt heizen wir in Zukunft erstmals außerhalb Frankfurts ein Neubaugebiet und ein Bestandsquartier mit klimafreundlicher Abwärme aus einem Rechenzentrum. Das freut mich sehr. Auch deshalb, weil wir dadurch ein bisher mit Gas versorgtes Nahwärmenetz frühzeitig dekarbonisieren."
Mainova | Wärmeversorgung mittels Data Center Branche: Energie und Rohstoffe Use Case: Nahwärmeversorgung von Gebäuden Lösung: Nutzung von Abwärme von Rechenzentrum von NTT Data Partner: Mainova, NTT Data Global Data Centers, Kleespies, Saentis Family Office
Die Top-CIOs der Energiebranche
Damian Bunyan Damian Bunyan ist seit Januar 2016 CIO der E.ON-Abspaltung Uniper in Düsseldorf. In dem Unternehmen werden die E.ON-Bereiche konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion gebündelt. Von 2006 bis 2013 war Bunyan Mitglied der Geschäftsführung des E.on Business Services.
Sebastian Weber Seit 1. Juli verantwortet Sebastian Weber als CTO bei Eon den IT-Betrieb. Er soll auch die digitalen Plattformen des Konzerns ausbauen. Zudem hat er gemeinsam mit Christopher d'Arcy in einer Doppelspitze die Geschäftsführung der IT-Tochter Eon Digital Technology GmbH übernommen. Beide berichten direkt an Digitalvorständin Victoria Ossadnik.
Martin Hölz Ab 1. April 2020 wird Martin Hölz CIO der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) mit Sitz in Karlsruhe. Er löst Frank Krickel ab, der seit Juni 2017 die Position des Leiter der Funktionaleinheit Informationstechnologie (C-TI) innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.
Philip Lübcke Philip Lübcke ist seit September 2019 Geschäftsbereichsleiter IT der TEAG Thüringer Energie. Er berichtet an den Vorstand Personal und IT Wolfgang Rampf. Zuvor war Lübcke sechseinhalb Jahre lang CIO der Frankfurter Mainova AG. Insgesamt brint er 15 Jahre Erfahrung aus der Energiebranche mit.
Jan-Wilm Buschkamp Jan-Wilm Buschkamp ist seit August 2019 Bereichsleiter IT der Mainova AG. Seitdem hat das Team um den CIO mit „hybrIT2023“ ein IT-Transformationsprogramm erarbeitet, um den Frankfurter Energieversorger zukunftsfähig zu machen. Ziel des Programms ist es unter anderem, mehr Wert zu generieren, das Unternehmen lean und agil aufzustellen sowie Prozesse end-to-end zu gestalten.
Oliver Herzog Zum 1. September 2023 übernimmt Oliver Herzog den CIO-Posten bei der Thüga. Seine Vorgängerin Annette Suckert scheidet altersbedingt aus dem Unternehmen aus.
Thorsten Steiling Thorsten Steiling ist seit Februar 2019 CIO Oerlikon Group & Managing Director Oerlikon IT Solutions AG. Er berichtet an Boris von Bieberstein, Head of Group Business Services. Zuvor war Steiling von September 2017 bis Januar 2019 CIO/Head of Corporate IT beim Automobilzulieferer Veritas AG in Gelnhausen.
Marcus Schaper Marcus Schaper ist CIO bei der neuen RWE-Tochter Innogy. Er kommt von der Mutter RWE. Er war zuvor Head of IT bei der RWE Supply & Trading. Schaper hat an der WWU Münster Wirtschaftsinformatik studiert und war seit dem Jahr 2000 bei McKinsey. Zu RWE kam er im April 2010. Bis zum Börsengang der neuen RWE-Tochter fungierte Schaper als CIO für beide Konzernteile, seitdem ist er CIO der neuen Tochtergesellschaft. Übergreifende IT-Aufgaben in der RWE AG werden derzeit von Winfried Bröring wahrgenommen.
Jan Leitermann Seit Juni 2017 ist Jan Leitermann Group CIO beim österreichischen Öl- und Erdgaskonzern OMV in Wien. Leitermann war zuvor Managing Director und Board Member beim Beratungsunternehmen Accenture AG Schweiz.
Jürgen Skirde Jürgen Skirde ist CIO der RAG. Gleichzeitig hat er die operativ ausgerichtete Funktion des IT-Leiters inne. Im Konzern arbeitet der Diplom-Ingenieur schon seit 1985 - zunächst zehn Jahre auf Bergwerken, seither im IT-Management. Unter anderem leitete er SAP-Einführungsprojekte, von 2004 bis 2011 war er für die Infrastruktur verantwortlich.
Jan-Hendrik Semkat Seit November 2017 ist Jan-Hendrik Semkat neuer Bereichsleiter Innovations- & IT-Management bei Natgas. Der gebürtige Oldenburger war mehrere Jahre in den Bereichen Softwareentwicklung, Projektmanagement und Beratung in der Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer der SIV Utility Services.
Jörg Ochs Jörg Ochs (51) hat am 2. September die Leitung der Informationstechnologie der Stadtwerke München (SWM) übernommen. Er berichtet an den technischen Geschäftsführer der SWM Helge-Uve Braun. Ochs ist bereits seit 2017 Geschäftsführer der SWM Infrastruktur GmbH, der SWM Infrastruktur Region GmbH und der RegioNetzMünchen GmbH. Insgesamt ist er bei der SWM seit 2003 beschäftigt, unter anderem als Senior-Manager IT-Security, Leiter IT-Security und Datacenter/Infrastruktur und als Leiter Telekommunikation bei der SWM Services GmbH.
Michael Seiferth Im Oktober 2021 hat Michael Seiferth die Geschäftsführung der N-Ergie IT übernommen. Vorgänger Klaus Vogl hat das Unternehmen verlassen.
Sebastian Träger Seit April 2024 leitet Sebastian Träger die IT des Energieversorgers Enercity. Er soll unter anderem das ERP-System modernisieren.