Prognosen, so ein beliebtes Bonmot, sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Das gilt heute mehr denn je: Zyklen wirtschaftlichen Auf- oder Abschwungs sind ebenso wenig exakt vorhersehbar wie die Richtung, in die sich Technik und IT entwickeln.
Wer auch künftig erfolgreich Geschäfte machen will, muss in der Lage sein, wenn er schon das Reiseziel nicht kennt, schnell auf Kursänderungen reagieren zu können. Diese Botschaft scheint beim Management großer Unternehmen angekommen zu sein: Dass der Wandel im Aufschwung der Wirtschaft die Regel sein wird, glaubt eine stabile Mehrheit von 77 Prozent der von Coleman Park Research im Auftrag von HP weltweit befragten 160 Entscheidungsträger.
Fast 70 Prozent sind zudem überzeugt, dass die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten die Geschäftsplanung massiv verändern werden. Und drei Viertel der Befragten glaubt, dass der Erfolg ihrer Unternehmungen davon abhängt, wie man in dieser sich rasch wandelnden ökonomischen Umgebung die technologischen Herausforderungen zu bewältigen weiß. Oder, um es kurz zu sagen: Innovationsfähigkeit ist der erfolgskritische Faktor der nächsten Jahre.
Dabei spielt wenig überraschend die IT-Infrastruktur eine zentrale Rolle. Drei von vier Senior Managern sind davon überzeugt, dass ihre Technologieabteilung ein elementarer Treiber des Fortschritts sein sollte. Entsprechend groß ist die Bereitschaft der Entscheidungsträger, in IT zu investieren, wenn nur der Nutzen für die Time to market und fürs Business insgesamt deutlicher zutage träte.
Die Quote derjenigen, die ihrer IT tatsächlich zutrauen, dass sie das Geschäft entscheidend nach vorne bringt, ist dagegen eher gering. Nicht einmal die Hälfte (42 Prozent) meint, dass ihre IT in der Lage ist, schnell auf Veränderungen der Märkte zu reagieren.
Die IT-Infrastruktur taugt nicht für schnelle Reaktionen
Der Einschätzung der ökonomischen Lage stimmen die 423 von Coleman Parks Research befragten CIOs weitestgehend zu: 83 Prozent der IT-Leiter sind überzeugt, dass sich die Anforderungen an moderne Technologien im ökonomischen Wandel verändert haben.
Drei von vier CIOs haben verstanden, dass sie ihre IT-Abteilung abhängig von sich ändernden Bedürfnissen des Business auf- und abrüsten müssen. Weitere 71 Prozent sind wie ihre Chefs davon überzeugt, dass sie für den Geschäftserfolg immer wichtiger werden, und dass sich ihre Rolle damit vom Technikführer zum Business-Experten wandelt.
Ähnlich skeptisch wie die Entscheidungsträger beurteilen aber auch die CIOs die Fähigkeit der IT, diesen Anforderungen zu genügen. Gerade einmal 18 Prozent meinen, dass sie unerwartete Wünsche des Managements nach Business-Informationen erfüllen können. Nicht besser, sondern mit Raten unter 20 Prozent eher schlechter steht es um die Flexibilität, auf Merger & Acquisitions, auf neue Systeme oder auf Kapazitätserweiterungen durch neue Produkte und Dienstleistungen reagieren zu können.
Ebenfalls nur 18 Prozent sehen sich dazu in der Lage, ihre IT-Infrastruktur auszubauen, um neuen Anforderungen genügen zu können. Der umgekehrte Fall ist noch schlimmer: Magere zehn Prozent fühlen sich befähigt, ihr System auch mal zu schrumpfen, falls es die wirtschaftliche Lage erfordert.
Angesichts dieser unterentwickelten Fähigkeit zur schnellen Reaktion müssen Lösungen her. Die fangen beim obersten Management an: 57 Prozent der Entscheidungsträger sehen sich beispielsweise in der Pflicht, enger mit ihren CIOs zusammen zu arbeiten. Noch mehr setzen auf externe Dienstleister: Zwei Drittel sehen eine wachsende strategische Bedeutung von Partnern. Drei Viertel haben sich vorgenommen, mehr Informationen mit Vendoren auszutauschen und schneller mit ihnen zu kommunizieren. Fast 70 Prozent setzen darauf, dass externe Dienstleister ihnen im Gegenzug dabei helfen werden, neue Marktchancen zu erkennen.
Flexible IT-Systeme sind mehr gefragt denn je
Die IT beurteilt ihre Aufgaben naturgemäß etwas technischer: Hier stehen die Verbesserung der Kundenzufriedenheit, der Qualität von Business-Informationen sowie der System-Performance auf dem Aufgabenzettel weit oben. Die größte Priorität aber hat im kommenden Jahr die Verbesserung der IT-Infrastruktur inklusive Upgrades der Hardware. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der CIOs rechnen nämlich damit, dass sie künftig rascher als bisher auf veränderte Bedingungen reagieren müssen. Flexible, in beide Richtungen skalierbare Systeme werden ihnen dabei helfen.