Unternehmen haben zwar beim Management Reporting durchaus aufgeholt. Allerdings gibt es noch erhebliches Verbesserungspotenzial. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Reporting Excellence - Erfolgsfaktoren für das Management Reporting", die das Münchner Beratungsunternehmen Cirquent zusammen mit dem Marktforscher Lünendonk aus Kaufbeuern durchgeführt hat.
In den meisten Unternehmen sind die Management Reports zwar in verständlicher und konsistenter Form aufbereitet. Vor den Firmen liegt aber in manchen Bereichen ein weiter Weg, bis ihr Berichtswesen den Erwartungen der Empfänger gerecht wird.
Eine wesentliche Ursache dafür ist, dass die Inhalte nicht ausreichend auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind. Für das Top-Management beispielsweise sind die Informationen meist nicht genügend komprimiert dargestellt. Sie müssen sich durch zu viele Daten durchkämpfen. Auf der anderen Seite erhalten sie zu wenige Informationen oder die falschen.
Außerdem fehlen in Reports oft hochwertige Kommentierungen und taktische Informationen. Darüber hinaus sind entscheidungsrelevante Kennzahlen bei den Berichten Mangelware.
Generell müssen die Autoren der Management Reports und die Empfänger daran arbeiten, sich mehr oder gezieltere Fragen einander zu stellen. Denn es fehlt an unterstützender Interpretation und einem Blick über den Tellerrand.
"Das Controlling als Business-Partner muss an der Qualität der Kommentierung und an einem durchgängigen Reporting-Prozess arbeiten", sagt Alexandra Hiendlmeier, Leiterin der Studie und Teamleiterin Finance Business Consulting bei Cirquent. Maßnahmen müssen demnach konsequent abgeleitet und nachverfolgt werden. Nur so können Berichte etwas bewegen.
Controlling muss für das Management arbeiten
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Die Firmen sind auf dem richtigen Weg. Alle Befragten planen, ihre personellen Kapazitäten massiv auf Analyse, Kommentierung und wertsteigernde Aktivitäten zu verlagern. "Der Trend geht also eindeutig zu entscheidungsunterstützenden und hochwertigen Services, die das Controlling künftig für das Management erbringen muss", berichtet Hiendlmeier.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor wird auch sein, dass die Effizienz in der Berichterstattung gesteigert wird. Diese lässt sich beispielsweise dadurch bewerkstelligen, dass die Bereitstellung von Daten organisatorisch und personell getrennt wird. Dabei werden auch andere Steuerungsmodelle wie Shared Service Center und Reporting Factories an Bedeutung gewinnen.
Die Studie zeigt außerdem, dass das Reporting in den vergangenen Jahren offensichtlich seine finanzielle Perspektive geschärft hat. Aber gelegentlich wird das große Ganze nicht gesehen beziehungsweise dargestellt. Dazu Thomas Lünendonk: "Es besteht eindeutig Handlungsbedarf beim Ausweis nichtfinanzieller Kennzahlen wie zum Beispiel Informationen zu Markt und Wettbewerb, Qualität, Risiko und Compliance sowie strategischer Zielerreichung und zu Projekten."
Bei vergangenen und zukünftigen Herausforderungen für das Management Reporting ergibt sich folgendes Bild: Nach umfangreichen Projekten, bei denen Berichtssysteme eingeführt, erweitert und integriert wurden, rücken in Zukunft mehr qualitätsorientierte Themen in den Vordergrund. Dazu gehören Effizienzsteigerung, Effektivität und die Beherrschung von Komplexität.
Firmen sind auf Herausforderungen nicht vorbereitet
Die permanente Weiterentwicklung von Steuerungsinstrumenten spielt laut Studie auch künftig eine wichtige Rolle. Bislang haben die Befragten zu diesem Thema allerdings nur wenige Projekte und Maßnahmen initiiert.
Für die Studie "Reporting Excellence - Erfolgsfaktoren für das Management Reporting" befragten Cirquent und Lünendonk mehr als 80 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.