Viel Geld haben deutschen Firmen in den vergangenen Jahren für Werkzeuge zur Analyse und fürs Berichtswesen ausgegeben. Man sollte meinen, sie hätten dadurch eine bessere Faktengrundlage für ihre Entscheidungen. Doch das ist offenbar nur zum Teil der Fall, wie eine Umfrage des Hamburger Beratungsunternehmens Novem Business Applications unter knapp 300 Führungskräften aus Firmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz nahelegt.
Demnach fühlt sich nur jeder Vierte bei seinen Entscheidungen fast immer ausreichend sicher. Immerhin: Als die Berater dieselbe Frage vor vier Jahren schon einmal stellten, war es nur knapp jeder Fünfte.
Vorwiegend faktenbasierte Entscheidungen treffen der Befragung zufolge 42 Prozent der Manager und damit zwei Prozentpunkte mehr als 2006. Gleichzeitig ist allerdings auch der Anteil derer größer geworden, die Beschlüsse eher intuitiv fassen. Er liegt bei 51 Prozent und damit vier Prozentpunkte höher als bei der vorhergehenden Umfrage. Gesunken ist der Anteil derer, die nicht genau sagen konnten, ob ihre Entscheidungen eher auf Bauchgefühl oder Faktenwissen fußen.
Hauptproblem ist mittlerweile offenbar die Komplexität der Informationen. 70 Prozent wünschen sich mehr Einfachheit, vor vier Jahren waren es noch 62 Prozent. Sechs von zehn Teilnehmern hätten zudem gern mehr Zeit für Entscheidungen.
Problem ungenauer Berichte und Analysen nimmt ab
Immerhin: Gewisse Verbesserungen lassen sich aus den Studienergebnissen gleichfalls ableiten. So stellt ungenaue oder nicht mehr aktuelle Information mittlerweile nur noch die Hälfte der Befragten vor Probleme und nicht mehr zwei Drittel wie vor vier Jahren. Außerdem ist der Anteil derer leicht gestiegen, die die Voraussetzungen für ihre Entscheide meist als günstig ansehen.
Was den Verfassern der Studie nicht sehr gefallen dürfte: 34 Prozent hätten gern mehr beratende Unterstützung. Vor vier Jahren hatte der Anteil derer, die diese Antwortmöglichkeit bejahten, noch bei 41 Prozent gelegen.