CIOs bemängeln die digitalen Kompetenzen ihrer Manager-Kollegen. Laut einer Studie von CA Technologies beunruhigt die mangelnde digitale Kenntnis der übrigen Top-Manager sie so sehr, dass sie deshalb Wachstum, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in Gefahr sehen. Zum Beispiel, weil Firmen so aufgestellt nur langsam auf Veränderungen am Markt reagieren könnten.
Jeder vierte CIO findet, dass seine Kollegen aus dem Top-Management die Auswirkungen neuer Technologien nicht hinreichend verstehen. Gerade einmal die Hälfte der befragten IT-Verantwortlichen bestätigt den Managerkollegen digitale Kompetenz - nur jeder Fünfte in umfassendem Maß. In einem knappen Drittel der Unternehmen betrachten Manager die IT als eine Ausgabe, die das Geschäft am Laufen hält, weniger als eine, die das Wachstum ankurbelt, Prozesse effizienter macht und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht.
Eine Einstellung, die nicht nur das Unternehmen am Vorankommen hindert, sondern auch den CIO selbst. Denn wenn das Top-Management nicht auf seine Meinung zählt und ihn aus wichtigen Runden und Diskussionen ausgrenzt, kann er noch so kompetent und motiviert sein: Sein Tun wird das Unternehmen nicht maßgeblich beeinflussen.
Sich in Diskussionen einbringen
Um die Firma erfolgreich mit dem innovativen Einsatz von IT voranzubringen, sollen CIOs sich als maßgeblicher Gesprächspartner in der Diskussion zu diesem Thema positionieren. Daher sollten sie eng mit ihren Kollegen aus dem Top-Management zusammenarbeiten, um den Einsatz von innovativer IT - Prozesse, Produkte, Dienstleistungen - zu gestalten. Dazu gehört auch, sich als IT-Verantwortlicher in Diskussionen einzubringen, die vielleicht erst auf den zweiten Blick einen IT-Bezug aufweisen.
Noch besteht hier Nachholbedarf. Laut CA-Studie werden nur 55 Prozent der CIOs dabei eingebunden, die Unternehmensstrategie mit voranzutreiben. Sechs von zehn trauen sich das immerhin zu: Sie sind der Meinung, für solche strategischen Diskussionen die notwendigen Kompetenzen mitzubringen.
Wertbeitrag fürs Business kommunizieren
"Den größten Nachholbedarf für CIOs sehe ich darin, ihren Wertbeitrag für das Business auch zu kommunizieren", findet CA-CTO John Michelsen. Nur durch die erfolgreiche Implementierung innovativer Technologien ist es nun mal nicht getan. Die IT muss von den IT-Nutzern angenommen, verstanden und unterstützt werden, andernfalls kann sie keinen Wertbeitrag leisten.
Doch Michelsen beobachtet, wie CIOs ihre Kommunikation verbessern und den Wertbeitrag ihrer IT-Entscheidungen optimaler kommunizieren. Der CTO von CA Technologies kennt IT-Verantwortliche, die sich heute beispielsweise um einen viel intensiveren Dialog mit dem übrigen Top-Management bemühen als noch vor zehn oder zwanzig Jahren.
Meist wird nur über Kosten geredet
Problematisch ist hier jedoch nach wie vor, dass beim Gespräch über den IT-Bereich meist Kosten ein zentrales Thema darstellen. Verschärft wird das dadurch, dass viele IT-Verantwortliche an den CFO im Unternehmen berichten.
CIOs brauchen den Mut und das Selbstvertrauen, für den Wertbeitrag ihrer IT zu werben. Das sollten sie in der Sprache des Business tun und aktiv Lösungen anbieten. Vor allem, wenn die übrigen Top-Manager keinen technischen Hintergrund aufweisen, sollte man dabei die Sprache der Kollegen sprechen und IT-Fachbegriffe meiden.
Besonders durch den Vormarsch von Cloud-Lösungen werden CIOs Gelegenheiten erhalten, IT- Lösungen im Unternehmen zu überblicken und zu managen. CA glaubt, dass die Cloud dazu beitragen wird, IT-Verantwortliche und ihre Managerkollegen näher zusammenzurücken und dass das Management den Wertbeitrag der digitalen Strategien erkennen wird. Die Zeit für CIOs sei gekommen, ihre Vorreiterrolle zu leben, so das Fazit von CA.
Der CIO hat eine Vorreiterrolle
CA Technologies hat die Ergebnisse in einem Whitepaper mit dem Titel "The Future Role of the CIO; Digital Literacy amongst senior executives" veröffentlicht. An der Umfrage nahmen nur CIOs teil, die für Arbeitgeber mit mindestens 500 Angestellten tätig sind. Jeweils 30 von ihnen stammen aus den folgenden Ländern: UK, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Benelux, Österreich/Schweiz, Israel, Skandinavien, Australien, China, Hong Kong, Indien, Malaysia, Singapur, Korea, Taiwan, Thailand, und Canada. Weitere 100 Umfrageteilnehmer stammen aus den USA, 15 aus Portugal.