Erfolg ist da, doch die Manager opponieren

Manager wehren sich gegen Change Management

19.08.2008 von Andrea König
Spezielle Change Management Programme haben sich vom Nischenprojekt zum festen Bestandteil von Transformationsprozessen entwickelt. Weltweit sind sie mittlerweile in 82 Prozent der Fälle verankert. Ebenso hoch liegt die Zufriedenheitsquote. Doch viele deutsche Manager wehren sich gegen die Veränderungsprozesse in ihrem Unternehmen. Das ergab eine Studie der Beraterfirma Booz & Company.
Vor allem die deutschen Management-Etagen sträuben sich gegen Change-Management-Programme.
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Die häufigsten Anlässe für Veränderungsprozesse im Unternehmen sind eine Verbesserung der Leistung (Deutschland 84 Prozent, international 79 Prozent) und Kosteneinsparungen (Deutschland 70 Prozent, international 62 Prozent). An dritter Stelle rangiert der Wunsch, den Kunden-Service zu verbessern (Deutschland 43 Prozent, international 51 Prozent).

Hohe Erfolgsquote

Vier von fünf Befragten gaben an, dass die Change Management Programme starke Auswirkungen auf die Unternehmensleistung haben. In 82 Prozent der Fälle werden die erzielten Auswirkungen als positiv beschrieben. Mehr als zwei Drittel der Projekte (69 Prozent) blieben im geplanten Zeit- und Budget-Rahmen.

Vor allem deutsche Manager wehren sich

Trotzdem opponieren Manager - vor allem in Deutschland - gegen solche Veränderungen. 28 Prozent der deutschen Manager mit Führungsverantwortung lehnen Veränderungsprozesse in ihrem eigenen Unternehmen ab. Unter allen operativ tätigen Mitarbeitern sind es sogar mehr als die Hälfte.

Im Rückblick würden Manager, die bereits Erfahrung mit Veränderungsprozessen gesammelt haben, verschiedene Firmengruppen früher und stärker in den Wandel einbeziehen: etwa das Linien-Management und diejenigen Mitarbeiter, die konkret von den Transformationen betroffen sind.

Change Management früher und heute

Change Management hat sich vom Kuommunikationsplan zum systematischen Bestandteil von Transformationsprozessen im Unternehmen entwickelt.

Change Management Programme waren anfangs meist nicht mehr als ein Kommunikationsplan - Briefe an Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, in denen über Firmenfusionen, Umstrukturierungen oder neue Produkte informiert wurde.

Heute dominiert ein programmatischer Ansatz das Change Management. Die Geschäftsführung, Mitarbeiter und die Personalabteilung werden nicht mehr vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern bereits früher über Transformationen informiert.

In den meisten Unternehmen stellen Change Management Programme einen gesonderten Arbeitsschritt dar, der bei Bedarf aktiviert wird. In Zukunft könnten Veränderungsprozesse systematisch auf allen relevanten Ebenen angeschoben werden.

Im Rahmen der Studie "Change Management graduates to the boardroom" befragte das Strategieberatungsunternehmen Booz & Company mehr als 350 Senior Manager weltweit, die in Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern umfassende Transformationsprogramme verantwortet haben.