Schwierige Startphase

Mangelndes Know-how bremst Business Intelligence aus

09.03.2005 von Ingo Butters
Schnellere und bessere Entscheidungsfindung erhoffen sich Unternehmen durch den Einsatz von Business Intelligence (BI). Doch gerade für Firmen die BI neu einführen, sind die Hürden hoch: Einer Gartner Studie zufolge fehlt es vor allem an Fachpersonal und Wissen um Best Practices.

Übung macht den Meister. Das gilt auch für die Einführung von BI-Lösungen in Unternehmen. Wie die Gartner-Studie zeigt, tun sich vor allem BI-unerfahrene Firmen schwer bei der Implementierung. Fachpersonal und Erfahrung sind der Analyse zufolge die Knackpunkte bei BI-Projekten.

Die zweite große Hürde sind die hohen Gesamt-Kosten der BI-Lösungen. Was wiederum eng mit dem fehlenden Know-how zusammenhängt: In der Startphase verfahren viele Unternehmen nach dem "Trial and Error"-Prinzip. Das treibt die Kosten in die Höhe.

Entsprechend gesucht sind Fachkräfte mit entsprechendem BI-Wissen: Große Unternehmen werden 2008 dreimal so viele BI-Fachkräfte brauchen wie noch 2004, prognostiziert Gartner.

Die Unternehmen, die BI-Projekte erfolgreich umgesetzt haben, sind offenbar zufrieden mit der Technologie. Das Gros von ihnen wird seine BI-Investitionen in 2005 weiter steigern. Besonders schätzen Firmen aus der High-Tech- und Telekommunikations-Branche sowie große Konzerne aus dem Gesundheitswesen oder Bildungsorganisationen die BI.

Rege interne Nachfrage

Dass die Firmen in die nicht gerade billige BI investieren, liegt an der regen internen Nachfrage: Die Nutzer verlangen nach mehr zeitnah erhobenen Daten. Das soll die Entscheidungsfindung nicht nur schneller, sondern auch besser machen.

Die von den Firmen zurzeit am meisten genutzte BI-Applikation ist das so genannte Corporate Performance Management (CPM). Vor allem Führungskräfte erhoffen sich damit einen besseren Überblick über die Geschäfte des Unternehmens – und darauf basierend ein optimiertes Management. In einer nächsten Stufe könnten dann Applikationen für Front-Office-Bereiche eingeführt werden. Beispielsweise detaillierte Analysen der Verkäufe.

Kurzsichtiger Einsatz der BI

Derzeit allerdings, das kritisieren die Analysten, mangelt es den Firmen beim BI-Einsatz immer noch am strategischen Weitblick: "Die meisten Unternehmen verfolgen einen taktischen Ansatz beim Thema BI", sagt Gartner-Analyst Bill Hostmann. "Nur eine Minderheit der Firmen verknüpft den Einsatz der BI mit langfristigen, spezifischen Unternehmenszielen."

Um über den Tellerrand blicken zu können, sollten die Unternehmen deshalb eigene BI-Kompetenzzentren aufbauen. Nur so könnten sie das ganze Potenzial der Technologie erschließen.

Für die Studie befragte Gartner 917 BI-Anwender aus IT- und Management-Abteilungen von Unternehmen aller Größenklassen. Die Befragung wurde in insgesamt acht Ländern, darunter die USA, Deutschland, China und Australien durchgeführt.

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