Auftragsflaute

Maschinenbau-Aufträge sinken deutlich

01.08.2023
Im deutschen Maschinenbau ist vorerst kein Ende der Auftragsflaute in Sicht.
Für das erste Halbjahr 2023 gab es unterm Strich einen Rückgang der Auftragseingänge um real 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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Nach einem weiteren Rückgang der Bestellungen im Juni verzeichnete die Branche im ersten Halbjahr preisbereinigt (real) ein Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 14 Prozent, wie der Maschinenbauverband VDMA am Dienstag in Frankfurt mitteilte. "Zahlreiche Unternehmen zehren zwar noch von hohen Auftragsbeständen, bei den Neubestellungen wird die Luft aber langsam eng. Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Im Juni sanken die Bestellungen den Angaben zufolge um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. "Der Maschinen- und Anlagenbau bekommt die zögerliche Investitionsneigung in praktisch allen Absatzregionen nun voll zu spüren", erläuterte Wiechers. Als Gründe nannte er die Zinserhöhungen von Notenbanken zur Eindämmung der Inflation. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen.

Ungesunder Mix vielfältiger Belastungen

Hinzu kämen Unsicherheiten angesichts geopolitisch harter Auseinandersetzungen sowie die Neuausrichtung der Unternehmen und ihrer Geschäftsmodelle in Folge der Transformation. "Alles in allem ein ungesunder Mix vielfältiger Belastungen, die Schritt für Schritt abgebaut werden müssen, bevor es deutlich aufwärts gehen kann", fasste Wiechers zusammen.

Im Gesamtjahr 2022 hatte ein Einbruch der Bestellungen im Schlussquartal die Jahresbilanz der exportorientierten deutschen Schlüsselindustrie mit mehr als einer Million Beschäftigten ins Minus gedrückt: Der Auftragseingang lag real um vier Prozent unter dem Vorjahreswert. Für dieses Jahr rechnet der VDMA nach früheren Angaben mit einem leichten Rückgang der Produktion um real zwei Prozent. (dpa/rs)