"Von 2011 bis 2015 kam es sogar zu einem absoluten Rückgang der Arbeitsproduktivität", heißt es in der Branchenstudie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Karlsruher Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) vorliegt.
Zum Negativtrend könnte beitragen, dass die Digitalisierung in der Produktion nicht zu Produktivitätsgewinnen beitrage. Auch die neuesten Konzepte der digitalen Fabrik führen danach zu geringeren Effizienzsteigerungen als in anderen Branchen. Schließlich könnten der steigende Dienstleistungsanteil und die Internationalisierung ein Hindernis für Produktivitätswachstum darstellen.
Im Jahr 2000 hatte die Arbeitsproduktivität im Maschinenbau dem Bericht zufolge noch um 23 Prozent über dem Industriemittel gelegen, im Jahr 2015 aber um zehn Prozent unter dem Durchschnitt der deutschen Industrie. Die Konkurrenz aus den Niederlanden, Österreich oder Schweden sei inzwischen am deutschen Maschinenbau vorbeigezogen. Die Forscher von ZEW und ISI sprächen von einem "Paradoxon" der Produktivitätsschwäche bei guten anderen wirtschaftlichen Kennzahlen.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) konstatierte der "Rheinischen Post" zufolge Handlungsbedarf. Produktivitätsgewinne seien "eine wesentliche Stellschraube für nachhaltigen Erfolg". Dazu seien Investitionen in Technologie und neue Geschäftsmodelle nötig. Die Politik müsse zudem "eine gute Infrastruktur und flächendeckenden Zugang zu schnellem Internet" gewährleisten. (dpa/ad)