Medizintechnik weiter wachstumsstark

25.04.2006
Die deutsche Medizintechnik-Branche kann nicht nur für das Jahr 2005 ein positives Fazit ziehen, sondern auch längerfristig mit kräftigen Zuwächsen rechnen. Das ist das Fazit des 6. MedTech Days, der Anfang April in Frankfurt stattgefunden hat. Bestätigt wurde diese positive Brancheneinschätzung insbesondere durch eine aktuelle Studie der Landesbank Baden-Württemberg.

"Die Medizintechnik ist weiterhin eines der interessantesten Felder der Life Science Branche", lautet die Einschätzung von Dr. Alexander Burger, Senior Equity Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), der anlässlich des MedTech Days eine neue, umfassende Medizintechnik-Studie vorstellte. In seiner Branchenanalyse betrachtet und kommentiert er verschiedene Teilmärkte und wirft einen kritischen Blick auf deren Entwicklung und Zukunftschancen. Eines der Ergebnisse ist, dass wahllose Investments in dieser Branche jedoch nicht zu empfehlen sind: "Je nach Indikation und Anwendung befinden sich die einzelnen Märkte in völlig unterschiedlichen Stadien, was große Finanzinvestoren aber auch Privatanleger beachten sollten."

SPECTARIS stellte anlässlich des MedTech Days die aktuellen Branchenzahlen vor und konnte so die positive Gesamteinschätzung der Branchenentwicklung stützen. Demnach erreichte der Umsatz der 1.234 deutschen Medizintechnik-Hersteller mit ihren rund 256.000 Mitarbeitern im Jahr 2005 mit einem Zuwachs von rund 9 % einen Wert von 14,8 Milliarden Euro. Allerdings basiert das Ergebnis ausschließlich auf der positiven Entwicklung des Auslandsgeschäfts. Während der Auslandsumsatz um fast 17 % auf einen Wert von 9,2 Milliarden Euro kletterte und dadurch die Exportquote mit über 62 % ein neues Rekordhoch erreichte, war das Inlandsgeschäft weiter rückläufig. Der Inlandsumsatz lag mit 5,6 Milliarden Euro um rund 2 % unter dem Vorjahresniveau.

Ein ähnliches Szenario wird für das laufende Jahr erwartet. In allen internationalen Keymärkten wird von einer Fortsetzung des Wachstumspfades ausgegangen, so dass auch in 2006 mit einem deutlichen Exportplus zu rechnen ist. Von einer spürbaren Verbesserung des Inlandsgeschäfts wird dagegen nicht ausgegangen. Das zeigt die Notwendigkeit von Reformen des deutschen Gesundheitswesens. SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens: „Ein funktionierender Inlandsmarkt ist mittel- und langfristig auch die Voraussetzung für den Erhalt der Spitzenposition der deutschen Medizintechnikunternehmen im Ausland.“

Veranstalter des 6. MedTech Days waren die Firmen aap Implantate, BB MEDTECH, Biolitec, Eckert & Ziegler, Geratherm, PULSION Medical Systems, Stratec Biomedical Systems, WaveLight und W.O.M. World of Medicine. Unterstützt wurde die Konferenz von der Deutschen Börse, der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), Going Public, euro adhoc, der Landesbank Baden Württemberg und SPECTARIS.