Money Muling

Mehr als 1.800 Festnahmen bei Aktionen gegen Geldwäsche

01.12.2021
Bei Aktionen gegen eine Form der Geldwäsche, bei der meist ahnungslose Menschen für Überweisungen ausgenutzt werden, sind im Herbst weltweit 1.803 Tatverdächtige festgenommen worden.

Das waren mehr als viermal so viele wie bei einem vergleichbaren internationalen Einsatz im vorigen Jahr (422 in 26 Ländern). Beteiligt waren diesmal von Mitte September bis Ende November 27 Länder - darunter Deutschland, weitere EU-Staaten sowie Großbritannien, die USA und Australien, wie die europäische Polizeibehörde Europol am Mittwoch in Den Haag mitteilte. Im Kampf gegen das "Money Muling" seien knapp 7.000 kriminelle Finanztransaktionen mit Hilfe von rund 400 Banken und Finanzinstitutionen aufgedeckt worden.

Als "Money Muling" wird eine Methode des Geldwaschens bezeichnet, bei der meist bislang unbescholtene Leute als "Maulesel" (engl. mule) dazu gebracht werden, persönliche Konten für den Empfang und die Weiterüberweisung von Geld aus kriminellen Quellen zur Verfügung zu stellen.

Durch diese bereits siebte gemeinsame Operation der 2016 ins Leben gerufenen "European Money Mule Action" (EMMA) sind laut Europol Verluste in Höhe von insgesamt 67,5 Millionen Euro (2020: 33,5 Millionen) verhindert worden.

Geldwäscher versuchen den Informationen zufolge mit etlichen Tricks - darunter auf Dating-Plattformen und in sozialen Medien -, "Money Mules" zu rekrutieren. Die zu waschenden Gelder stammen demnach oft aus kriminellen Aktivitäten im Internet, darunter Abhebungen von Konten, deren Zugangsdaten sich Täter mit Hilfe sogenannter Phishing-Mails verschaffen. Auch Betrug im Bereich des E-Commerce gehört dazu: Kriminelle kassieren zum Beispiel für online angebotene Waren, die niemals geliefert werden. (dpa/rs)