Schwere Folgen der Hitzewelle

Mehr als 400 Millionen Euro Dürreschäden für Bauern im Norden

10.08.2018
Die wochenlange Dürre hat allein im stark betroffenen Norddeutschland erhebliche Millionen-Schäden für die Landwirtschaft angerichtet.
Die wochenlange Dürre hat der Landwirtschaft im Norden der Republik Schäden in Millionenhöhe eingebracht.
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In Schleswig-Holstein liegen sie nach erster Schätzung des Agrarministeriums bei 422 Millionen Euro. Das geht aus einem Schreiben an Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Sachsen-Anhalt meldete nach Angaben seines Ministeriums einen geschätzten Schaden von 237 Millionen Euro nach Berlin. Der Deutsche Bauernverband fordert insgesamt Hilfen von einer Milliarde Euro für Landwirte, die wegen der Trockenheit teils dramatische Ernteausfälle erlitten haben.

Das Bundesagrarministerium hatte die Länder aufgerufen, über Schäden und Hilfsprogramme zu informieren. Ein Großteil der Länder habe Daten gemeldet, die nun ausgewertet werden könnten, teilte das Ressort am Donnerstag mit. An diesem Montag wollen Ministeriumsexperten von Bund und Ländern erneut über die Lage beraten.

Hitze lässt Weizenpreis ansteigen

Für Nothilfen sind zuerst die Länder zuständig. Klöckner will vor der Entscheidung über eine mögliche Unterstützung des Bundes zunächst den Abschluss der Ernte und die amtliche Bilanz abwarten, die für Ende August vorgesehen ist. Dann müsste festgestellt werden, dass es sich um Schäden von "nationalem Ausmaß" handelt. Viehhaltern, bei denen das Futter akut knapp wird, soll schneller geholfen werden.

Weizen macht die Dürre bereits erheblich teurer. An der für den europäischen Markt maßgeblichen Pariser Warenterminbörse Matif ist der Preis von Mai bis Ende Juli um 20 Prozent auf über 200 Euro pro Tonne gestiegen. Das berichtete am Donnerstag Klaus Josef Lutz, Vorstandschef des größten europäischen Agrarhändlers Baywa. Außerdem werde die weltweite Erntemenge niedriger ausfallen als im Vorjahr. Was das für den Einzelhandel bedeutet, sagte Lutz in München nicht. Erfahrungsgemäß schlagen steigende Erzeugerpreise beim Weizen jedoch mit Zeitabstand auf die Preise für Brot und sonstige Backwaren durch. (dpa/mz)