Facebook setzt für zukünftiges Wachstum verstärkt auf Smartphone-Apps, dabei sollen aber auch Nutzer einfacher Handys nicht außen vor bleiben. "Wenn man wirklich viele Menschen erreichen möchte, muss man auch günstige und einfache Geräte ins Visier nehmen", sagte der unter anderem für Wachstum im Mobil-Bereich zuständige Facebook-Manager Javier Olivan. "In der westlichen Welt gehen wir oft davon aus, dass alle Smartphones in der Tasche haben" – dabei seien zwei Drittel der Weltbevölkerung noch gar nicht im Internet.
Facebook startete die Initiative "Internet.org", die günstige Internet-Verbindungen in Entwicklungsländer bringen will. Einen Zwischenstand zu den Bemühungen gibt es möglicherweise Ende Februar, wenn Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf der Mobilfunk-Konferenz Mobile World Congress in Barcelona auftritt.
Eine andere Philosophie
Olivan betonte, dass Handys und Tablets inzwischen eine Schlüsselrolle für Facebook spielen. Aktuell lege rund jeder zweite neue Nutzer sein Profil auf einem mobilen Gerät an. Das ist ein scharfer Kontrast zu den ersten Versionen von Facebooks Smartphone-Apps, in denen man sich gar nicht als neuer Nutzer anmelden konnte.
In der Smartphone-Ära baue Facebook stärker auf eine Familie spezialisierter Apps, sagte Olivan. Die Nutzung auf den kleineren Bildschirmen der mobilen Geräte erfordere eine andere Philosophie als früher auf dem PC. "Wenn sich die Apps auf bestimmte Funktionen konzentrieren, macht das die Nutzer zufriedener." Nach Anwendungen etwa für Messaging startete Facebook vor einigen Tagen zunächst nur in den USA die iPhone-App "Paper", die einen alternativen Zugriff auf das Online-Netzwerk bietet. "Sie werden künftig mehr davon sehen." Inzwischen müsse von Beginn an der lückenlose Zugang zu allen Funktionen von Facebook von mobilen Geräten aus gewährleistet sein, betonte der Manager. (dpa/tö)