Der Untersuchung zufolge wird der Markt in den nächsten vier Jahren von 12,1 Milliarden (2006) auf 18,3 Milliarden Euro (2010) ansteigen. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 8,6 Prozent.
70 Prozent der deutschen IT-Leiter wollen mit Outsourcing Kosten sparen. Zu den wichtigen Gründen zählen außerdem die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die Möglichkeit, Mitarbeiter für strategischere Aufgaben einzusetzen.
Trotz der verstärkten Zuwendung zum Outsourcing verfügen nur 35 Prozent der Unternehmen über eine entsprechende Strategie. "Viele Unternehmen in Deutschland wollen in den nächsten Jahren neue Outsourcing-Projekte starten oder in bestehende investieren. Im Vordergrund stehen dabei allerdings meist sehr taktische Ziele wie kurzfristige Kostenersparnis", sagt Gartner-Analyst Gianluca Tramacere.
Die eher taktische Ausrichtung wird auch durch den Vergleich zu den anderen europäischen Ergebnissen belegt. Zwar nennen 53 Prozent der Befragten den Punkt Kostenkontrolle aus Motivation für das Sourcing. Doch beinahe ebenso viele begründen ihre Auslagerungen mit dem Gewinn von Flexibilität und der Beschleunigung der Geschäftsprozesse. Das spielt in Deutschland lediglich für 42 Prozent eine Rolle.
Gefährliches Sparen
In der starken Fokussierung auf den Preis sieht Gartner ein Risiko. Für das Gelingen von Outsourcing-Vereinbarungen seien der richtige Service-Level, Flexibilität sowie das richtige Verständnis zwischen den Parteien wichtig. Verträge, die in erster Linie auf Grund von kurzfristigen Kostenaspekten abgeschlossen worden seien, würden mittelfristig mit einer hohen Wahrscheinlichkeit scheitern.
Laut der Studie kann in Deutschland die größte Dynamik in den Bereichen Help Desk, Storage und Anwendungen erwartet werden. Bisher haben 35 Prozent der Befragten Leistungen im Help Desk ausgelagert, weitere 27 Prozent planen es für die nächsten zwölf Monate. Auch bei der Auslagerung von Speicherkapazitäten, von Disaster Recovery und Anwendungen kann mit einem vergleichbar starken Wachstum gerechnet werden.
Als wichtigste Faktoren bei der Auswahl eines Dienstleisters nennen die deutschen Befragten neben dem Preis die technische Expertise, die Erfahrung und die Stabilität des Anbieters.
Dienstleister sollten nicht vergessen, dass in 86 Prozent der Entscheidungen für einen Outsourcing-Partner die Geschäftsführung involviert ist. Daher sollten sie unbedingt ein klar verständliches Preismodell mit fixen Preisen anbieten und bei neuen Verträgen trotz des starken Preisdrucks auch auf die eigene Marge achten. Zusätzlich muss bei den Angeboten klar der Unternehmensnutzen herauskommen. Wichtig ist außerdem, dass beim Kunden Vertrauen mit Hilfe von Expertisen, Beratungsleistungen und regelmäßigen Kontakten aufgebaut wird.
Neue Outsourcing-Modelle
Der Untersuchung zufolge stoßen auch neue Outsourcing-Modelle wie Offshore-Outsourcing oder IT-Utility-Modelle auf reges Interesse. Nach anfänglicher Zurückhaltung steigt die Nachfrage für Offshore-Angebote. Im vergangenen Jahr nutzten nur zwölf Prozent ausländische IT-Dienstleistungen. Bis 2007 wird diese Zahl auf 17 Prozent ansteigen. Damit liegen die deutschen Firmen leicht hinter dem europäischen Durchschnitt von 20 Prozent.
Zurückhaltender sind die Unternehmen bei IT-Utility. Die Befragten beobachten die Angebote der großen Hersteller zwar sehr genau, warten aber zurzeit noch ab, bis die Modelle ausgereifter sind. Die Kunden erwarten von den Anbietern klare Aussagen zu den Abrechnungsmodalitäten und Sicherheitsfragen. Außerdem muss noch die Komplexität und die Integration in die bestehenden Systeme geklärt werden.
Für die Studie "User Survey Analysis: IT-Outsourcing, Germany 2005" befragte Gartner 308 IT-Verantwortliche aus Westeuropa, darunter 57 aus Deutschland.