Gegen den Trend

Mehr Frauen machen sich selbstständig

16.04.2019
Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland hat sich nach drei Jahren mit starken Rückgängen 2018 weitgehend stabilisiert. Dazu trug vor allem bei, dass mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, wie aus einer ersten Auswertung des Gründungsmonitors der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht.

Insgesamt machten sich 547 000 Menschen selbstständig, das waren 2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. In der Vergangenheit hatte es noch Rückgänge mit jeweils zweistelligen Raten gegeben.

Immer mehr Frauen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit.
Foto: Sergey Nivens - shutterstock.com

Entscheidend zur Stabilisierung trug die Gründungstätigkeit von Frauen bei. Der Umfrage zufolge machten sich 216 000 Frauen selbstständig und damit 4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der männlichen Existenzgründer sank hingegen um 5 Prozent auf 331 000. Zu den Gründen für diese Entwicklung gibt es aktuell keine Auswertung.

Insgesamt bremst allerdings nach wie vor die historisch gute Lage auf dem Arbeitsmarkt das Interesse an einer Selbstständigkeit. "Potenzielle Gründer finden derzeit andere sehr attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten. Berufliche Entscheidungen fallen daher häufig zugunsten eines Angestelltenverhältnisses aus", erläuterte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.

Die Zahl der Menschen, die sich in einem Nebenjob selbstständig machten, fiel das fünfte Jahr in Folge auf nun 292 000 Personen (minus 31 000). Die Zahl der Vollerwerbsgründer legte dagegen auf 255 000 (plus 21 000) zu.

Ein Großteil der Gründer (70 Prozent) machte sich den Angaben zufolge selbstständig, um eine Geschäftsgelegenheit auszunutzen. Der Anteil derjenigen, die mangels besserer Erwerbsalternativen gründeten, lag bei 27 Prozent. Die restlichen Befragten legten sich nicht fest. (dpa/ad)