Im Sektor insgesamt bremsen vor allem zwei Faktoren die Dynamik: der Mangel an Fachkräften und Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Nur fünf Prozent aller High-Tech-Startups erhielten seit 2005 Eigenkapital von Privat-Investoren, Business Angels und Venture-Capital-Gebern.
Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, hofft deshalb auf ein neues Private-Equity-Gesetz. "Leider haben wir in Deutschland noch keine nennenswerte Business-Angel-Kultur wie beispielsweise in den USA."
Bei den Fachkräften fehlt es bekanntlich vor allem an Ingenieuren. In der IT-Sparte schlägt dieses Problem weniger zu Buche. So sind auch die IT-Services der Bereich, der am kräftigsten zulegte.
In einem Panel, das im Jahr 1995 mit einer Index-Größe von 100 beginnt, liegen die IT-Dienstleistungen inzwischen etwa bei 130 - im Jahr 2005 lag dieser Wert noch unter 120. Der Anstieg entfällt laut ZEW zum guten Teil auf Datenverarbeitungs-Services: Hardware-Beratung, Datenerfassungsdienste und Wartung von Datenverarbeitungs-Geräten.
Drei weitere Gründe beförderten die Entwicklung: Erstens ließ der Preisdruck nach. Zweitens sorgten Beschaffung, Marketing und Controlling für eine rege Nachfrage nach computergestützten Systemen. Drittens führte die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel zu vorgezogenen Investitionen.
Zahl der Software-Gründungen ebbt ab
Der Hardware-Bereich schrumpft weiter leicht. Drastisch eingebrochen war er zwischen den Jahren 2000 und 2001. Nun ist er erstmals unter einen Index-Wert von 60 gefallen. Der Studie zufolge gibt es einen klaren Trend, dass die Zahl neuer Unternehmen, die elektrotechnische Geräte herstellen, stetig sinkt.
Die Software-Gründungen fielen erstmals unter den Wert der Services auf etwa 120. Vor dem Platzen der Internet-Blase hatte dieser Bereich um die Jahrtausendwende Werte von etwa 170 erreicht. Das neuerliche Abebben führt das ZEW auf das Ende der Ich-AGs zurück.
Unterstützt von Microsoft Deutschland befragte das ZEW für die Studie "Hightech-Gründungen in Deutschland" 3.000 Unternehmen. Die ITK-Bereiche wurden methodologisch als Querschnitt-Branchen der Hightech-Industrie betrachtet.