Mobile Geräten wie Handys oder Smartphones werden schnell mal im Zugabteil vergessen oder auf dem Empfangstresen des Geschäftspartners liegen gelassen. Da sie oft auch unternehmenskritische Daten bergen, ist Datensicherheit gerade im Business-Umfeld eine zentrale Anforderung an mobile Devices. Google hat seiner Android-Plattform jetzt neue Security-Funktionen spendiert, die den Kunden von Google Apps for Business zur Verfügung stehen.
Android-Gerät auffinden
Administratoren können jetzt abhanden gekommene Geräte mit Android 2.2 oder höher auffinden, indem sie diese per GPS orten und sich den Standpunkt auf einer Landkarte anzeigen lassen. Zudem können sie das verschwundene Geräte klingeln lassen, um sicherzustellen, dass es nicht irgendwo unter einem Papierstapel oder unter dem Konferenztisch liegt, ehe sie das Passwort per Remote-Zugriff zurücksetzen. Ging das Smartphone tatsächlich verloren oder wurde gar gestohlen, kann der Administrator den Zugriff auf das Gerät aus der Ferne sperren sowie die PIN oder das Passwort zurücksetzen. Um das Auffinden der mobilen Geräte zu ermöglichen, hat Google eigens eine Website namens "My Device" eingerichtet und die Version seiner Google Apps Device Policy App, aktualisiert , die es dem Administrator ermöglicht, Daten über Fernzugriff zu löschen oder Sicherheitsrichtlinien festzulegen.
Daten auf Tablet-PCs verschlüsseln
Auch können Google Apps Administratoren mit der neuen Version der "Device Policy App" Daten auf den von ihnen verwalteten Honeycomb-Tablet-Geräten verschlüsseln. Hierfür dient die Funktion "Encrypt Data on Device", die über die Einstellungen von Android 3.0 verfügbar ist. Wählt der Anwender oder Administrator ein sicheres Passwort, bleiben die Daten im Speicher so lange verschlüsselt, bis er sie wieder aktiv freischaltet. So lässt sich auch bei Verlust eines Samsung Galaxy Tab oder Motorola Xoom Tablets die Datensicherheit gewährleisten.
Kollaboration vereinfachen
Eine dritte für Business-Anwender und Firmennetzwerke interessante Neuerung bringt "Google Apps Lookup". Diese Anwendung erleichtert es Mitarbeitern aus Unternehmen, mit ihren Kollegen in Kontakt zu treten. Der Anwender spricht oder tippt den Namen oder die E-Mail-Adresse eines Kollegen in das Smartphone und erhält dann alle Kontaktdaten, um ihn anzurufen, ihm eine E-Mail, SMS oder Instant Message zu schicken. Die App bezieht ihre Informationen aus dem Google-Apps-Verzeichnis. Daher müssen Administratoren Shared Contacts" in den Einstellungen freischalten, bevor Lookup verwendet werden kann. Die App ist mit Android 2.1 oder höher kompatibel.
Android bleibt Open Source
Erfreulich dürfte für Unternehmen auch sein, dass Android-Chefentwickler Andy Rubin Spekulationen entkräftet hat, nach denen Google den Spielraum von Android-Geräten einschränken wolle. Es habe in letzter Zeit eine Menge Fehlinformationen darüber gegeben, wie Google künftig mit Android umgehen wird, schreibt er im Android Developers Blog. Doch stehe es Geräteherstellern weiterhin frei, Android zu modifizieren, um diverse Features für ihre Geräte anzupassen. "Wir bleiben eine Open-Source-Plattform und werden weiter Quellcode veröffentlichen, wenn er fertig ist", beruhigt Rubin. Die Gerüchte angeheizt hatte das "Anti-Fragmentierungs-Programm" von Google, das dabei helfen soll, die Fragmentierung des Mobile-OS so gut wie möglich einzudämmen. Dieses Programm gäbe es allerdings schon seit der Veröffentlichung von Android 1.0 und die Gründungsmitglieder der Open Handset Alliance hätten sich schon bei der Gründung im Jahr 2007 zu einer Nicht-Fragmentierung der Plattform bekannt.
Google glaubt nicht an "On Size Fits-All"
"Es gibt keine Bestrebungen, die Plattform auf einer Chipset-Architektur zu standardisieren", führt Rubin weiter an. Auch würde die Anpassung des User Interface nicht beschränkt. Google glaube nicht an eine "one size fits all"-Strategie. Android habe bereits die Entwicklung hunderter unterschiedlicher Geräte nach sich gezogen und den Entwicklern stünde grundsätzlich frei Android anzupassen, um einzigartige und von ihnen gewünschte Funktionen zu realisieren.
Honeycomb goes Smartphone
Mit der Veröffentlichung des Quellcode von Android 3.0 wolle man warten, bis das Android-Entwicklerteam die neuen Features von Honeycomb auf Smartphones portiert hat. Die vorübergehende Verzögerung stelle also keinen Strategiewechsel des Unternehmens dar. Google sei weiterhin fest entschlossen, Android als Open-Source-Plattform für viele unterschiedliche Gerätetypen zur Verfügung zu stellen. "Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, werden wir den Code veröffentlichen", stellt Rubin klar. Google glaube fest daran, dass dies die richtige Strategie für Unternehmen und Anwender sei.