Unter den Bietern für die Deutsche Funkturm befänden sich Europas Marktführer Cellnex aus Spanien, Vodafone mit seiner börsennotierten Tochter Vantage Towers sowie American Tower aus den Vereinigten Staaten, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Außerdem hätten Finanzinvestoren wie EQT sowie ein Zusammenschluss aus KKR und GIP Interesse bekundet. Die einzelnen Unternehmen hätten Stellungnahmen abgelehnt.
Dem Bericht zufolge sollen finale Gebote im Mai vorgelegt werden. Der Bonner Konzern wolle sich bis Juni für einen Partner entscheiden. Dabei wolle die Deutsche Telekom die Mehrheit an der Funkturmtochter abgeben und peile eine Beteiligung von mindestens 25 Prozent an, hieß es weiter.
Investoren legen unterschiedliche Ziele vor
Die einzelnen Interessenten verfolgen demnach unterschiedliche Ziele. Während Vodafone es vorziehe, die Deutsche Funkturm mit Vantage Towers verschmelzen zu lassen, sollen die Spanier von Cellnex ein Modell wie in den Niederlanden präferieren: Dort entstand in einem komplizierten Verfahren ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem sich die Telekom eine Beteiligung an der niederländischen Cellnex-Landesgesellschaft sicherte.
Seit vergangenem Jahr prüft die Telekom mehrere Optionen für die weitere Entwicklung ihres Funkturm-Geschäfts. Weder Partnerschaften noch Verkäufe wurden bislang ausgeschlossen. Mit potenziellen Erlösen will Telekom-Chef Tim Höttges den riesigen Schuldenberg des Konzerns abbauen. Bereits vor ihnen hatte Telefonica ihre Türme an American Tower verkauft. (dpa/rs)