Umfrage

Mehrheit der Japaner will lieber zu Hause arbeiten

22.06.2020
Viele Japaner sprechen sich einer Umfrage zufolge dafür aus, auch nach Bewältigung der Corona-Pandemie mehr von zu Hause aus zu arbeiten.
Pendler auf einer Straße in Tokyo. Nun gibt es einen Grund mit der Quälerei des Pendeln aufzuhören.
Foto: Ugis Riba - shutterstock.com

Sie gehören zu den beliebten Klischeebildern von Japan: Szenen von Bahnmitarbeitern in Tokio, die an manchen Stationen die Fahrgäste ins knallvolle Abteil schieben. "Tsukin Jigoku", "Pendler-Hölle" nennen die Japaner den alltäglichen Berufsverkehr in den überfüllten Bahnen des größten Ballungsraums der Welt. Viele Japaner wollen das nicht mehr.

Insgesamt 70 Prozent der Befragten finden, dass das während der Pandemie auch in Japan vermehrt eingesetzte Arbeiten zu Hause ausgeweitet werden sollte, wie aus der Umfrage der japanischen Nachrichtenagentur Jiji unter 2.000 Frauen und Männern hervorgeht. Als ein Vorteil des Home Office nannten die meisten (68,2 Prozent), dass dadurch "die Quälerei des Pendelns" für sie aufhöre, hieß es.

Weiterer Vorteil sei, dass sie dadurch in weiter entfernten Gegenden leben und dort arbeiten könnten, wo die Miet- und Bodenpreise günstiger seien. Zudem würde so auch Menschen ermöglicht, Geld zu verdienen, die zu Hause Familienangehörige pflegen müssen, hieß es. Japan will als Lehre aus der Corona-Krise die Digitalisierung vorantreiben. So will die Regierung das Arbeiten im Home Office fördern. Japan hinkt ungeachtet seines Rufes als Hochtechnologieland in Sachen Digitalisierung deutlich hinter anderen Ländern hinterher. (dpa/rs)