Zu abhängig von sozialen Medien

Mehrheit wünscht sich Offline-Zonen

25.07.2022
Beim gemeinsamen Shoppen oder Restaurantbesuch mit Freunden schielen viele Menschen ständig auf ihr Handy. Die Abhängigkeit von sozialen Medien geht den meisten Deutschen aber auf die Nerven, wie eine Umfrage der Hamburger BAT-Stiftung zeigt.

Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich laut einer Umfrage zu abhängig von sozialen Medien. In einer repräsentativen Online-Befragung im Auftrag der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco unterstützten 55 Prozent der Befragten die Aussage: "In meiner Freizeit bin ich stärker von sozialen Medien (Facebook, Instagram etc.) abhängig, als mir lieb ist." Die 18- bis 34-Jährigen stimmten sogar zu 75 Prozent zu, die über 55-Jährigen dagegen nur zu 32 Prozent.

Instagramm & Co. gehen vielen inzwischen auch mal auf die Nerven.
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Beim Einkaufen oder in Restaurants wünschen sich 57 Prozent aller Befragten Bereiche ohne Smartphones und Internet, um die volle Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen zu haben oder um selbst nicht abgelenkt zu werden. Bei den Jüngeren im Alter zwischen 18 und 24 Jahren sowie bei den Singles bis 49 Jahren können sich allerdings nur knapp die Hälfte der Befragten - nämlich 49 Prozent - für Offline-Zonen begeistern. In der Generation 65 plus stößt die Idee bei zwei Dritteln (66 Prozent) auf Zuspruch.

"Likes, Kommentare und Reaktionen auf eigene Postings wirken wie eine Belohnung", erklärte der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt. Dafür seien viele bereit, das eigene Leben in den sozialen Medien entsprechend aufzubereiten und zu schönen. "Das kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern führt häufig auch zu Stress und Unzufriedenheit", sagte Reinhardt. Viele Menschen sehnten sich geradezu danach, die volle Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen zu haben und nicht ständig abgelenkt zu werden. In den USA, England und Australien gebe es in manchen Bars Rabatte, wenn Gäste auf die Handy-Nutzung verzichteten. Reinhardt kann sich solche Angebote auch in Deutschland vorstellen. (dpa/ad)