Forderung vom Rossmann-Chef

Mehrwertsteuersenkung nur für betroffene Branchen

10.06.2020
Die befristete Mehrwertsteuersenkung sollte aus Sicht des Junior-Chefs der Drogeriemarktkette Rossmann nur für wirklich betroffene Branchen gelten
Raoul Rossmann wünscht sich wieder volle Innenstädte.
Foto: Dirk Rossmann GmbH

Von der jetzt beschlossenen Steuersenkung werde kein wirklicher Impuls ausgehen, sagte Raoul Rossmann dem "Handelsblatt". Die drei Prozentpunkte lockten seiner Ansicht nach keine zusätzlichen Kunden in die Stadt.

Die schwarz-rote Koalition hat beschlossen, zur Ankurbelung der Konjunktur in der Corona-Krise den Mehrwertsteuersatz ab 1. Juli 2020 bis Jahresende von 19 auf 16 Prozent zu reduzieren. Der ermäßigte Satz soll von sieben auf fünf Prozent sinken. Die Maßnahme ist Teil eines 130 Milliarden Euro schweres Konjunkturpakets.

Forderung nach Wettbewerbsvorteil für stationären Handel

"Die Steuersenkung fördert nach dem Gießkannenprinzip, statt die Unternehmen zu stützen, die wirklich in Not sind", sagte Rossmann. Sinnvoller wäre eine stärkere Mehrwertsteuersenkung für wirklich betroffene Branchen. Der Online-Handel müsste dabei generell ausgeklammert werden.

"Nach der Beendigung des Lockdowns brauchen wir jetzt einen fairen Wettbewerbsvorteil für den stationären Handel", so der Drogerie-Chef. Das sei ein Beitrag zur Förderung der Innenstädte. "Von einer vollen Innenstadt profitieren wir mehr als von der Mehrwertsteuersenkung", sagte Rossmann. (dpa/rs/rw)